Wesentliche Intention des SCC-Systems ist es, das Sicherheitsniveau auf Bau- und Montagestellen und in industriellen Anlagen durch ein systematisches Planen, Organisieren und Ausführen der Tätigkeiten sowie der Zusammenarbeit der Beteiligten zu erhöhen, das Sicherheitsbewusstsein der dort arbeitenden Beschäftigten zu fördern und das Risiko von Unfällen und Schäden für Mensch und Umwelt zu reduzieren. Des Weiteren sollen Kontraktoren und andere Fremdfirmen durch das Praktizieren eines SGU-Managementsystems und deren Zertifizierung größere Chancen bei der Auftragsvergabe erhalten und Mehrfachüberprüfungen (Kundenaudits) durch den Auftraggeber vermeiden. Ein weiteres Ziel betrifft die Auftraggeber: SCC soll ihnen helfen, sichere Kontraktoren und Personaldienstleistern auszuwählen.
Das SCC-System sieht hierfür ein anerkanntes Verfahren vor, mit dem die Sicherheitspraxis und das Sicherheitsniveau beispielsweise von Kontraktoren und Personaldienstleistern erfasst, bewertet und dokumentiert werden kann. SCC hat zu einer Vereinheitlichung der bis dahin von den Auftraggebern durchgeführten Audits durch das festgelegte Zertifizierungsverfahren geführt.
Wollen Kontraktoren oder andere Unternehmen das SCC-System anwenden, müssen sie zuerst ein SGU-Managementsystem aufbauen und anwenden. Auch hierfür stellt das SCC-System eine Struktur, handlungsleitende Checklisten, Mindestanforderungen und Beispiele bereit.
Das aufzubauende SGU-Managementsystem soll
- die Kommunikation vor der Auftragsdurchführung verbessern,
- zu einer besseren Abstimmung der Vorgehensweise bei der Auftragsdurchführung (z. B. Klärung der Voraussetzungen und Prozesse) und der Kommunikation dabei beitragen,
- Risiken minimieren, z. B. durch die Sicherstellung der erforderlichen Qualifikationen (Fachkenntnisse und Sicherheitswissen) der Beschäftigten und der vor Ort tätigen Führungskräfte; nachweisbare Durchführung der erforderlichen Gefährdungsbeurteilungen; bei gefährlicheren Tätigkeiten ergänzende "einfache" Gefährdungsbeurteilungen (Last Minute Risk Analysis), die die vor Ort tätigen Beschäftigten direkt vor der Ausführung durchführten und dokumentierten; Umsetzung der erkannten Schutzmaßnahmen und Dokumentation der Wirkungen,
- das Sicherheitsbewusstsein der Beschäftigten und die Sicherheitskultur verbessern,
- die Notfallorganisation verbessern und mit der des Auftraggebers vernetzen,
- zur Erfüllung gesetzlicher Anforderungen beitragen und dies auch besser nachweisen können,
- die Effizienz steigern (z. B. durch systematisches Arbeiten, Vermeiden von Unfällen, Schäden und Sanktionen),
- für die zertifizierten Fremdfirmen einen Wettbewerbsvorteil (wichtiger Faktor bei der Auswahl von Kontraktoren und Personaldienstleistern) darstellen sowie
- das Ansehen zertifizierter Unternehmen verbessern.