Die psychische Belastung der Beschäftigten verändert sich auch in der Gebäudereinigung aufgrund neuer Arbeitsanforderungen. Im Arbeitsalltag sind eng gesetzte Zeitvorgaben einzuhalten, das Arbeitstempo steigt bei gleichzeitig hohen Qualitätsansprüchen an das Arbeitsergebnis. Die Arbeitsgestaltung muss unter Berücksichtigung der psychischen Belastungsfaktoren so gewählt werden, dass die Beschäftigungsfähigkeit der Belegschaft und somit die Produktivität des Unternehmens erhalten bleibt.
Abb. 28
Stärken des Zusammenhalts
Psychische Belastung ist neutral definiert als "die Gesamtheit aller Einflüsse, die von außen auf den Menschen zukommen und psychisch auf ihn einwirken" (gemäß DIN EN ISO 10075-1:2018-01). Diese Einflussfaktoren wirken sich individuell auf den Beschäftigten aus und können ihn positiv beanspruchen (z. B. aktivieren, herausfordern) oder ihn negativ beanspruchen (z. B. überfordern, unterfordern).
Unter Belastung versteht man objektive, von außen auf den Menschen einwirkende Faktoren wie z. B. Lärm, Zeitdruck oder widersprüchliche Erwartungen an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Abb. 29
Entspannte Unterweisung
Unter Beanspruchung versteht man die subjektiven (individuellen) Folgen dieser Belastung.
Gefährdungen für die Gesundheit der Belegschaft resultieren aus den Folgen der negativen psychischen Beanspruchung (Fehlbeanspruchung). In diesem Fall werden einzelne Belastungsfaktoren (z. B. Zeitdruck, Unterbrechungen im Arbeitsablauf) zum Stressor und die Beanspruchung der Person äußert sich als Stressreaktion. Dauerhafter Stress kann sich psychisch und dadurch auch körperlich auf das Wohlbefinden und die Gesundheit der Beschäftigten auswirken.
Arbeitsbedingte psychische Belastung kann, je nach Art der Tätigkeit (z. B. Objektleitung, Reinigungskraft), entstehen durch Einflüsse aus der
oder auch aus den
Optimierung der Belastungsfaktoren hinsichtlich der Arbeitsaufgabe/-inhalt
- Erhöhung des Handlungsspielraumes bzgl. Arbeitsverfahren, Reihenfolge der Tätigkeiten etc.
- eindeutige Entscheidungswege und Kompetenzen
Eine optimierte Arbeitsorganisation
- Vertretungsmanagement
- Tourenplanung
- flexible Arbeitszeiten
- Ursachen für Unterbrechungen beseitigen
- Aspekte der Vereinbarkeit von Familie und Beruf bei Arbeitszeiteinteilung / Objektverteilung berücksichtigen
- Bei Nachtarbeit kürzere Arbeitsabschnitte zwischen den Pausen
Eine optimierte Arbeitsumgebung
- Teamarbeit oder Leistungserbringung während der Nutzungszeit
- Bereitstellung von geeigneten Arbeitsgeräten und -maschinen
Förderung der sozialen Beziehungen
- positives Feedback geben
- Kritik konstruktiv und in angemessener Form äußern
- persönliche Ansprache ermöglichen (z. B. Namensschilder)
Stärkung der Ressourcen (Verhaltensprävention) z. B.
- durch Einarbeitung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Schulungsangebote
- Fortbildung zur Wissenserweiterung (z. B. Konfliktmanagement, Produktschulung, Förderung der Sozialkompetenzen, Stressbewältigung)
Abb. 30
Stressabbau