Handoberfräsen sind überaus vielseitig einsetzbare Maschinen mit einem sehr großen Anwendungsspektrum. Mit ihnen lassen sich in Verbindung mit dem geeigneten Werkzeug Kanten abrunden, Ausschnitte fräsen, Profile herstellen oder Nuten in Holzwerkstoffe einbringen. Aufgrund ihrer Handlichkeit und freien Beweglichkeit werden sie sowohl für Anpassungen auf Baustellen als auch in der Werkstatt eingesetzt.

Abb. 3.3.2-01

Handoberfräse

1 Handgriffe
2 Führungsplatte
3 Absauganschluss
4 Tiefeneinstellung
5 Schnittzeiger
Rechtliche Grundlagen
  • Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV)
  • Produktsicherheitsgesetz (ProdSG)

 

Weitere Informationen
  • DIN EN 62841-1:2016-07 "Handgeführte motorbetriebene Elektrowerkzeuge - Sicherheit - Teil 1: Allgemeine Anforderungen"
  • DIN EN 62841-2-17:2016-02 "Handgeführte motorbetriebene Elektrowerkzeuge - Sicherheit - Teil 2-17: Besondere Anforderungen für Oberfräsen und Kantenfräsen"
  • BGHM Arbeitsschutz Kompakt Nr. 080 "Arbeiten mit der Handoberfräse"
  • Unterweisungsblatt der BGHM

    BG 5.3.8 "Sicheres Arbeiten mit Handmaschinen"

  • TSM-Heft der BGHM

    BG 96.18 "Holzbearbeitungsmaschinen - Handhabung und sicheres Arbeiten"

 

Gefährdungen
  • Versehentliches Berühren des rotierenden Werkzeugs kann sehr schwere Schnitt- und Fräsverletzungen verursachen.
  • Weggeschleuderte Splitter, Abschnittreste oder abgebrochene Werkzeugteile können Augenverletzungen verursachen.
  • Rückschläge der Maschine oder des Werkstücks, verursacht durch Einhaken oder Verklemmen des Werkzeugs, können zu Verletzungen führen.
  • Beschädigte oder fehlerhafte stromführende Leitungen können zu Stromschlägen über das Gehäuse oder an Kabeln führen.
  • Es besteht ein Gesundheitsrisiko durch das Einatmen von Holzstaub.
  • Hohe Lärmpegel können zu Schädigungen des Gehörs führen.
  • Beim Werkzeugwechsel können Schnittverletzungen durch scharfkantige Werkzeugschneiden auftreten.
Maßnahmen

Beschaffenheit:

Prüfen Sie vor der Arbeitsaufnahme, ob:

  • alle Schutzeinrichtungen an der Maschine angebracht und in einwandfreiem Zustand sind,
  • die Anschlussleitung und der Stecker unbeschädigt sind,
  • alle beweglichen Geräteteile, z. B. der Tiefensteller, einwandfrei funktionieren und nicht klemmen,
  • die für die Bearbeitung vorgesehenen Werkzeuge unbeschädigt sind und keine Risse aufweisen.

Arbeitsgang vorbereiten

  • Werkstücke müssen vor der Bearbeitung immer fixiert und gegen Verrutschen gesichert werden (z. B. mit Schraubzwingen).
  • Achten Sie auf eine stabile und kippsichere Unterlage, möglichst auf einem Arbeitstisch.
  • Stecken Sie das Fräswerkzeug so weit wie möglich, zumindest jedoch bis zur Markierung am Fräserschaft, in die geöffnete Spannzange.
  • Achten Sie auf einen festen Sitz des Fräsers und prüfen Sie dessen einwandfreien Lauf.
  • Die auf dem Werkzeug angegebene Höchstdrehzahl darf keinesfalls überschritten werden; achten Sie bei der Drehzahleinstellung darauf, dass der Drehzahlbereich eingehalten wird.
  • Stellen Sie vor der Arbeitsaufnahme bei stillstehender Maschine die Fräserhöhe und die Frästiefe ein.
  • Benutzen Sie nach Möglichkeit den Tiefensteller für die Frästiefe und kontrollieren Sie das eingestellte Maß.

Abb. 3.3.2-02

Maschine an Absaugeinrichtung anschließen

Arbeitsgang durchführen

  • Benutzen Sie stets die für die Maschine vorgesehenen Absaughauben oder Spänefänger.
  • Schließen Sie eine Absaugvorrichtung an.
  • Achten Sie darauf, dass alle Kabel und Schläuche während der Bearbeitung frei beweglich sind und nicht einhaken können.
  • Setzen Sie zuerst die Maschine auf das Werkstück und schalten Sie sie erst dann ein.
  • Während der Bearbeitung muss die Maschine immer mit beiden Händen geführt werden.
  • Es darf nur im Gegenlauf gefräst werden, d. h. die Vorschubrichtung und die Schnittrichtung des Werkzeugs sind gleich.

Niemals während der Bearbeitung unter die Maschine greifen um das Werkstück oder Abschnitte zu halten!

Persönliche Schutzausrüstung

Schutzbrille tragen

Gehörschutz tragen

Beste Praxis

Um eine sichere Führung der Maschine zu gewährleisten und um ein gutes Arbeitsergebnis zu erzielen, sollte die Maschine, wenn möglich, immer an einer Führungsschiene, einer Schablone oder zumindest mit einem Anlaufring geführt werden. Arbeiten Sie nur im Freihandfräsen, wenn es unbedingt erforderlich ist.

Abb. 3.3.2-03

Einfräsen von Nuten mit einer Führungsschiene

Abb. 3.3.2-04

Herstellen von Konturen

Dieser Inhalt ist unter anderem im Arbeitsschutz Office Professional enthalten. Sie wollen mehr?


Meistgelesene beiträge