Zusammenfassung
Ob Mittagessen in der Kantine, Pausensnack oder Versorgung im Meeting: Das Thema "Ernährung am Arbeitsplatz" bietet für Unternehmen ein nicht zu unterschätzendes Handlungspotenzial, um die körperliche und geistige Gesundheit ihrer Mitarbeiter auf vielfältige Weise nachhaltig positiv zu beeinflussen. Innovative betriebliche Ernährungskonzepte binden dabei Maßnahmen rund um eine gesunderhaltende Versorgung während der Arbeitszeit ein. Außerdem gehören dazu Ideen und Impulse für die eigenverantwortliche und gesundheitsbewusste Ernährung Ihrer Angestellten zu Hause.
1 Das "moderne" Arbeitsleben
Unser tägliches Arbeitsleben hat sich im Laufe der Zeit grundlegend gewandelt. Während früher bei vielen Menschen schweißtreibende, körperliche Arbeit erforderlich war, um den Lebensunterhalt zu bestreiten, sitzen heutzutage die meisten von uns werktags auf ihrem Bürostuhl und verrichten anspruchsvolle geistige Arbeiten am Computer. In der Tat verbringen wir Deutschen im Durchschnitt etwa 8,5 Stunden am Tag im Sitzen, und das zum Großteil bei der Arbeit. Es ist längst bekannt, dass Dauersitzen ein eigenständiger Risikofaktor für die wichtigsten Zivilisationskrankheiten unserer Zeit ist (z. B. Typ-2-Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen). Gleichzeitig steigt das Stresslevel der Erwerbstätigen immer weiter an und stellt so einen weiteren ungünstigen Lebensstilfaktor für die Gesundheit dar.
Hinzu kommt, dass wir in der heutigen Zivilisationsgesellschaft immer und überall von Essen umgeben sind. Insbesondere die nahezu uneingeschränkte Verfügbarkeit von preiswerten, energiereichen und zugleich nährstoffarmen Industrielebensmitteln, wie Fertiggerichten, Weißmehlprodukten und Süßigkeiten, lädt zum übermäßigen Verzehr ein und stellt ein großes gesundheitliches Problem dar. Übergewicht, Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs und Typ-2-Diabetes zählen zu den wichtigsten ernährungsmitbedingten Krankheiten und verursachen im Gesundheitssystem jährlich Kosten in Milliardenhöhe.
Ein "typischer Tag" im Büro ist überwiegend bewegungsarm, energiereiche Lebensmittel und Getränke sind oftmals trotzdem reichlich vorhanden. Zum Frühstück ein "süßes Stückchen" aus der Cafeteria, die Kollegin lädt am Vormittag zum Geburtstagskuchen ein, in der Kantine gibt es mittags eine ordentliche Portion Schnitzel mit Pommes und am Nachmittag braucht es noch einen Schokoriegel aus der Snack-Schublade, um das Müdigkeitstief bis zum Feierabend zu überstehen. Dazu gibt es etwas Prickelndes mit Geschmack zu trinken (z. B. Apfelschorle, Soft- oder Energydrinks) und/oder einen Kaffee nach dem anderen.
Dies zeigt, wenn auch etwas überspitzt, wie oft Büroangestellte eine, ernährungsphysiologisch betrachtet, eher ungünstige Lebensmittelauswahl treffen können, die langfristig in erster Linie ihrer eigenen Gesundheit schadet. Für Unternehmen selbst sind "fehlernährte" Mitarbeiter auf lange Sicht mit verschiedensten Nachteilen, wie verminderter Produktivität, erhöhter Personalfluktuation, vorzeitigem Ruhestand sowie erhöhten Gesundheitskosten, verbunden. Legen Unternehmen künftig gezielt ein Augenmerk auf eine gesundheitsförderliche Ernährung ihrer Beschäftigten am Arbeitsplatz, entsteht eine Win-win-Situation für alle Beteiligten.
Nutzen und Einzigartigkeit von "Ernährung im Betrieb"
- Leistungsfähigkeit der Beschäftigten – Verbesserung des Gesundheitszustands + Erhöhung der Produktivität
- Mitarbeiterbindung – verminderte Mitarbeiterfluktuation
- Außenwirkung – Förderung des Unternehmensimage
2 Ernährung im Betrieb – ein Anfang
Wenn Arbeitgeber die gesunde Ernährung ihrer Angestellten ins Blickfeld ihrer Aufmerksamkeit rücken wollen, dann stellt sich erst einmal die große Frage: "Wie fange ich damit an?" Hier kann die Orientierung an folgenden "W-Fragen" behilflich sein, um den Status quo zu ermitteln und einen ersten Überblick zu bekommen. Die Fragen beziehen sich dabei auf alle bisherigen Essensangebote im Betrieb und schließen neben der Kantinen- und/oder Cafeteria-Verpflegung auch übliche Essenslieferungen oder -bestellungen mit ein.
W-Fragen zur Ausgangssituation und Planung
- Wer ist die Zielgruppe (alle Beschäftigten, Beschäftigte mit ernährungsmitbedingten Erkrankungen usw.)?
- Wer ist bislang/künftig für die K...