Die Tages-Vibrationsexposition hängt sowohl vom Ausmaß der Schwingungen als auch von ihrer Dauer ab.
In diesem Kapitel schauen wir uns an, wie sich die Tages-Vibrationsexposition aus den Expositionszeiten und Angaben zur Schwingungsintensität errechnet.
In Anhang D finden Sie einige Werkzeuge, die Ihnen die Berechnung der Tagesexposition und das Management der Expositionszeiten vereinfachen.
In Anhang E werden Tages-Vibrationsexpositionswerte anhand von ausgearbeiteten Beispielen ermittelt.
2.4.1 A(8) zur Beurteilung der Tagesexposition
Die tägliche Schwingungsexposition (Tagesexposition) wird unter Verwendung des Tages-Vibrationsexpositionswertes A(8) beurteilt.
Die Berechnung des Tages-Vibrationsexpositionswertes A(8) erfordert die Kenntnis der typischen Schwingungswerte für die verschiedenen Expositionsabschnitte eines Arbeitstages sowie die tatsächliche Dauer der jeweiligen Schwingungsbelastung.
Wie bei der Schwingungsintensität ist die Einheit der Tagesexposition A(8) Meter pro Sekunde im Quadrat (m/s²).
Anhang E liefert Anleitungshinweise und ausgearbeitete Beispiele zur Berechnung der Tages-Vibrationsexpositionswerte A(8).
2.4.2 Unsicherheit in der Beurteilung der Tagesexposition
Die Unsicherheit in der Beurteilung der Tagesexposition hängt von zahlreichen Faktoren ab, siehe DIN EN 14253:2003, hierzu zählen:
- Unsicherheit bei Messeinrichtung/Kalibrierung,
- Genauigkeit der Quellenangaben (z. B. Emissionsdaten des Herstellers),
- Unterschiede zwischen den Bedienern von Maschinen (z. B. im Hinblick auf Erfahrung, Fahrtempo, Fahrstil),
- Fähigkeit der Arbeitnehmer zur Wiedergabe typischer Arbeitsvorgänge während der Messungen,
- Wiederholbarkeit der Arbeitsaufgaben,
- Umweltfaktoren (z. B. Regen, Wind, Temperatur),
- Unterschiede in den Maschinen- und Federungssystemen (z. B. ist eine Wartung erforderlich, hat die Maschine eine Aufwärmphase durchlaufen?).
Bei der Messung von Schwingungsintensität und Expositionszeit kann die Unsicherheit in Verbindung mit der Beurteilung von A(8) bedeuten, dass der errechnete Wert 20 % über bzw. 40 % unter dem wirklichen Wert liegt.
Bei Schätzung der Expositionszeit bzw. bei Schätzung der Schwingungsintensität, z. B. beruhend auf Informationen der Arbeitnehmer (Expositionszeit) oder des Herstellers (Schwingungsintensität), kann die Unsicherheit in der Beurteilung der Tagesexposition wesentlich höher sein.