Beschäftigte zu sicherem Handeln (Verhalten) motivieren
Motivation ist vereinfacht der innere Antrieb, der uns veranlasst, selbst gesteckte bzw. als wichtig erachtete Ziele durch eigenes Handeln wirklich (unbedingt) erreichen zu wollen.
Verhalten beschreibt vereinfacht das bewusste oder unbewusste "Tun" oder "Nicht-Tun" (also Unterlassen). Beides ist beobachtbar.
Sicherheitskultur beschreibt die Gesamtheit der gemeinsamen Werte, Standards, Kompetenzen und des entsprechenden Verhaltens im Bereich des Arbeitsschutzes.
Sicheres Verhalten ist dadurch gekennzeichnet, dass das Handeln einer Person weder die eigene Sicherheit und Gesundheit gefährdet, noch die anderer Personen und keine Schäden für Sachen oder Umwelt zu Folge hat.
Sicherheitswidriges Verhalten ist ein Fehlverhalten, das Erfordernisse des Arbeitsschutzes, Vorgaben oder Vereinbarungen ignoriert und möglicherweise die eigene Sicherheit und Gesundheit und/oder die anderer Personen gefährdet und ggf. Schäden für Sachen oder die Umwelt zur Folge hat.
2 Ansätze der Motivierung
Motivierung von "innen" (Innensteuerung):
Erkennen der eigenen "Betroffenheit", der eigenen Einflussmöglichkeit und der Eigenverantwortung:
- sicheres Verhalten (Arbeiten) durch Erkennen der Gründe, Zusammenhänge sowie der Notwendigkeit als Selbstverständlichkeit begreifen,
- sicheres Verhalten (Arbeiten) durch die Aussicht auf Nutzen, ... realisieren,
- sicherheitswidriges Verhalten durch Erkennen möglicher negativer Folgen, Nachteile etc. unterlassen.
Motivierung von "außen" (Außensteuerung)
Sicheres Verhalten durch externe Anreize, Aussicht auf Belohnung, Rückmeldung, positive Verstärkung etc. erstrebenswert machen und festigen:
- eigenen Einfluss auf die Erhaltung und Förderung der Gesundheit aufzeigen,
- Vorteile für sicheres Verhalten schaffen (z. B. Anerkennung),
- Nachteile, die mit sicherem Verhalten verbunden sind, minimieren (z. B. Tragekomfort der PSA) oder abbauen.
- Mitarbeiter aktiv einbeziehen (Betroffene zu Beteiligten zu machen).
Sicherheitswidriges Verhalten erschweren, unterbinden, durch gezielte Kritik von Vorgesetzten und Kollegen "maßregeln":
- mögliche Folgen sicherheitswidrigen Verhaltens für den Mitarbeiter selbst, für Kollegen sowie für Sachen aufzeigen,
- sicherheitswidriges Verhalten nicht übersehen (tolerieren), sondern ansprechen und Konsequenzen folgen lassen.
Vermeiden, dass sicherheitswidriges Verhalten mit persönlichem Nutzen verbunden ist:
- alle Erleichterungen, die zu sicherheitswidrigem Verhalten anregen, konsequent abbauen,
- sicherheitswidriges Verhalten, auch wenn es gut gegangen ist, kritisieren.