Folgende physischen und psychischen Belastungen und Beanspruchungen sowie Gefährdungen sind charakteristisch:[1]

  • Unfall- und Verletzungsgefahr durch Stürze in Gehegen, bei der Futterzubereitung und beim Füttern durch Bisse mit Gifteinwirkung sowie beim innerbetrieblichen Transport,
  • schwere körperliche Arbeit durch Heben und Tragen von Lasten, verbunden mit besonders belastenden Körperhaltungen (z. B. Bücken, Knien, Überkopfarbeit) beim Füttern von Tieren sowie beim Reinigen von Ställen, Gehegen, Käfigen mit der Folge von bandscheibenbedingten Erkrankungen,
  • Gefahr von Erkältungskrankheiten und rheumatischen Erkrankungen durch Kälte, Nässe, Zugluft beim Arbeiten im Freien im Wechsel mit geschlossenen Räumen und teilweise hohen Temperaturen und Luftfeuchten,
  • Belastung und Beanspruchung der Haut und der Atemwege durch Gefahrstoffe (z. B. Chemikalien, Stäube) beim Reinigen und Desinfizieren, aber auch durch Schädlingsbekämpfungs- und Pflanzenschutzmittel,
  • Staubbelastung durch Futtermittel, wie z. B. Heu und Stroh, sowie durch Tierhaare,
  • Exposition gegenüber Lärm durch handgeführte Maschinen (z. B. Motorsensen, Freischneider) und Gefahr einer Gehörschädigung,[2]
  • allergische Reaktionen von Haut und Atemwegen beim Umgang mit Haus- und Wildtieren,[3]
  • Gefahr der von Tieren auf Menschen übertragbaren Krankheiten,
  • Gefährdung der Gesundheit bei Anwendung von Zytostatika zur Behandlung von Tieren mit Krebserkrankungen in Kleintierpraxen,[4]
  • Geruchsbelästigung durch tierische Ausscheidungen und Ausdünstungen,
  • Infektionsgefahr durch SARS-CoV-2-Virus bei Kontakten mit Besuchern, Kunden bzw. Beschäftigten,
  • psychische Belastung und Beanspruchung durch Zeitdruck beim Füttern, durch mangelnde ergonomische Gestaltung von Arbeitsmitteln, aber auch durch Angst im Umgang mit Großvieh.
[1] BW Bildung und Wissen: Berufsprofile für die arbeits- und sozialmedizinische Praxis, Tierwirt – SP Rinderhaltung, Band 2, S. 1292–1295, 1997.
[2] Paulsen: IFA Report 2, Lärmbelastung an Baustellenarbeitsplätzen, S. 19–21, DGUV 2013.
[3] Herzinger: Allergien auf Zootiere, Z Allergologie 31 (2008) 9, S. 379–382.
[4] Heinemann/Meichner: Sicherer Umgang mit Zytostatika in der Veterinärmedizin, Der Praktische Tierarzt 92 (2011) 12, S. 1114–1118.

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