Wenn Missstände offen angesprochen werden dürfen

Wird Compliance als "lästiges Übel" gesehen und bekommen kritische Mitarbeiter, die Missstände offen ansprechen, eher Probleme als Anerkennung, dann stimmt etwas nicht im Unternehmen. Dabei können durch eine positive Compliance-Kultur erhebliche Risiken und Arbeitsunfälle vermieden werden.

Mitarbeiter sollten ausdrücklich ermutigt werden, auf die Fachkraft für Arbeitssicherheit, den Compliance-Beauftraten oder ihren Vorgesetzten zuzugehen, wenn ihnen ein Verstoß gegen geltendes Recht oder ein anderer Missstand auffällt.

Compliance-Kultur heißt offene Kommunikationskultur

Eine offene Kommunikationskultur bewirkt, dass Mitarbeiter bereit sind, Zweifelssituationen offen anzusprechen oder Versäumnisse zuzugeben, weil sie keine Nachteile befürchten müssen.

Die Vorgesetzten sollten darauf so oft wie möglich hinweisen, sei es in Unterweisungen oder in Mitarbeitergesprächen.

Auch die Fachkraft für Arbeitssicherheit muss Missstände offen ansprechen können

Fachkräfte für Arbeitssicherheit dürfen nach § 8 Arbeitssicherheitsgesetz "wegen der Erfüllung der ihnen übertragenen Aufgaben nicht benachteiligt werden". Das heißt, auch für die FaSis gilt, dass eine offene Compliance-Kultur die Arbeit wesentlich erleichtert.

Woran erkennt man eine positive Compliance-Kultur im Unternehmen?

  • Management und Mitarbeiter stehen Compliance-Maßnahmen mit hoher Akzeptanz gegenüber.
  • Es gibt klare Bekenntnisse zur Einhaltung von Vorschriften und gesellschaftlichen Werten und dies wird sowohl intern als auch extern aktiv kommuniziert.
  • Fachkräfte für Arbeitssicherheit und Compliance-Beauftragte werden regelmäßig konsultiert und auf Initiative der Mitarbeiter und Führungskräfte für Beratungen in Anspruch genommen.

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