Finanzabteilungen im Wandel: Weniger Excel, mehr Effizienz

Die Finanzfunktion steht unter Druck: Steigende Kosten, hoher manueller Aufwand und regulatorische Anforderungen stellen CFOs vor große Herausforderungen. Eine Studie zeigt: Effizienzsteigerung und Automatisierung sind zentrale Ziele. Doch wie gelingt der Wandel? Welche Investitionen stehen im Fokus? Und welche Rolle spielt Software bei der Transformation? Die Studienergebnisse liefern spannende Einblicke.

Die Transformation der Finanzabteilungen ist unumgänglich – doch wie gelingt der Schritt in die Zukunft?  Für die BARC-Studie "CFO Agenda 2025", gesponsert von Lucanet, wurden weltweit im Oktober und November 2024 rund 200 Teilnehmer befragt. Steigende Kosten, zu hoher manueller Aufwand und ein Mangel an Automatisierung setzen CFOs unter Druck. Doch auch regulatorische Anforderungen und die Einhaltung von Compliance sind mit hohem Aufwand verbunden. Obwohl viele Herausforderungen im Finanz- und Controlling-Bereich nicht primär technologischer Natur sind, zeigt sich in der Praxis, dass Software eine zentrale Rolle bei der Effizienzsteigerung spielt.

Effizienz steigern und Technologie gezielt einsetzen

Wie soll der Bereich Finance & Controlling künftig arbeiten? Die Digitalisierung und Modernisierung der Finanzfunktion stehen bei vielen Unternehmen ganz oben auf der Agenda. Eine zentrale Erkenntnis der Studie verdeutlicht: Der gezielte Einsatz professioneller Software und eine solide Datenbasis sind entscheidende Erfolgsfaktoren für mehr Effizienz und fundierte Entscheidungen im Finanzbereich.

Mit dem Beruf des Controllers wird vor allem immer noch die Arbeit mit Excel verbunden. Die Vorstellung, dass Controller hauptsächlich mit Tabellenkalkulationen arbeiten, hält sich hartnäckig. Die Umfrage zeigt: CFOs haben heute höhere Erwartungen – und treiben den technologischen Wandel aktiv voran:

  • Die Hälfte der Teilnehmer wollen Tabellenkalkulationen im Bereich Finance und Controlling reduzieren.
  • Und 45 Prozent wollen bereits existierende Softwarelösungen intensiver nutzen.
  • Auch standardisierte Softwaretools innerhalb des Unternehmens erachten 43 Prozent der Befragten für wichtig, um künftig effizienter arbeiten zu können und Entscheidungen besser zu unterstützen.
  • Ein modernes Datenmanagement und die gezielte Auswahl neuer Tools sind ebenfalls entscheidende Faktoren für eine erfolgreiche digitale Transformation.

Investitionen nach Bereichen

Wenn es um technische Veränderungen geht, ist das zunächst häufig mit erheblichen Investitionen verbunden. Für CFOs stellt sich deshalb die Frage, wo der Bedarf gerade besonders groß ist, um entsprechende Investitionen zu planen. In den kommenden 12 Monaten sind vor allem folgende Bereiche im Fokus:

  • Nachhaltigkeitsberichterstattung
  • Datenmanagement und Datenintegration
  • Management Reporting und Datenanalyse
  • Finanzplanung und Forecasting
  • Operative Planung & Forecasting

Die Umfrageergebnisse sind nachvollziehbar, bedenkt man, dass Investitionen in Nachhaltigkeitsberichterstattung und Datenmanagement nicht nur eine Reaktion auf gesetzliche Anforderungen sind. Sie sind auch eine Chance, das Unternehmen langfristig als transparent und verantwortungsbewusst zu positionieren.

Software allein reicht nicht aus. Eine konsistente und qualitativ hochwertige Datenbasis ist essenziell, um fundierte Entscheidungen treffen zu können. Deshalb erkennen viele Unternehmen die Notwendigkeit, ihr Datenmanagement zu optimieren.  Eine konsolidierte Datenbasis ist dabei nicht nur für die Finanzabteilung von Bedeutung, sondern auch für die gesamte Unternehmensführung, da sie als Grundlage für fundierte Entscheidungen in allen Bereichen dient. Insbesondere die Integration von Daten aus verschiedenen Abteilungen ermöglicht es, umfassende und präzise Berichte zu erstellen, die den Unternehmenserfolg fördern.

Langfristig gesehen werden auch Investitionen in die Bereiche Governance, Risikomanagement und Compliance als wichtig angesehen.

Ausblick: CFOs müssen digitalen Wandel vorantreiben

Die Umfrageergebnisse verdeutlichen, wie wichtig das Vorantreiben der digitalen Transformationen für den Bereich Finance & Controlling ist. Manuelle Arbeiten in Excel-Tabellen sollen deutlich reduziert, Automatisierung gefördert und ein verbesserter Einsatz von Tools gewährleistet werden. Neben der Automatisierung rückt auch der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) zunehmend in den Fokus. KI kann beispielsweise Prognosen verbessern, Risiken identifizieren und neue Geschäftschancen aufzeigen.

CFOs spielen bei der Reise zu einer modernen Finanzfunktion eine wesentliche Rolle. Der digitale Wandel erfordert ein Umdenken – von der traditionellen Denkweise hin zu einem integrativen Ansatz, der Technologie, Prozesse und Menschen gleichermaßen berücksichtigt. Eine zentrale Datenstrategie hilft dabei, Datensilos zu beseitigen. Klar ist jedoch auch: Nur, weil eine moderne Software vorhanden ist, ist die Finanzfunktion noch nicht zukunftssicher aufgestellt.

CFOs sollten daher nicht nur in Software investieren, sondern auch in die kontinuierliche Weiterbildung ihrer Teams, um sicherzustellen, dass alle Mitarbeiter mit den neuen Technologien vertraut sind und deren Potenziale ausschöpfen können. Vorhandene Ressourcen müssen zielgerichtet eingesetzt und Kompetenzen entwickelt werden. BARC weist darauf hin, dass technologische Unterstützung, Prozesse, Methodik und Organisation gleichermaßen und in koordinierter Weise optimiert werden sollten. Die digitale Transformation erfordert ein ganzheitliches Umdenken!

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Schlagworte zum Thema:  Digitalisierung, Transformation, Excel