Julia Mandl, Florian Ullrich
In diesem Abschnitt werden Erweiterungen betrachtet, welche bei umfangreichen und komplexen Anforderungen für den Story-Entwickler relevant sind. Des Weiteren werden Optionen der Integration von SAC-Dashboards in andere Tools beschrieben.
Bei der Entwicklung ganzer Reporting-Landschaften müssen die Anforderungen verschiedener Fachabteilungen in dafür zugeschnittenen Berichten abgebildet werden. Hierbei kommt es fast selbstverständlich zu Überschneidungen. Hierfür bietet die SAC die Möglichkeit sogenannte Composite Widgets zu entwickeln, welche später in allen Berichten genutzt werden können. Ein Composite Widget ist ein Element, welches eine oder mehrere Inhalte inklusive Konfiguration speichern kann. Dabei kann es sich um eine Kopf- oder -Fußzeile, ein Seitennavigationsmenü, einige angepasste Dialoge oder sogar ein vordefiniertes Diagramm handeln. Es handelt sich daher um Bausteine, welche in jede Story eingefügt werden können. Dies können beispielsweise auch vorgefertigte Skriptkomponenten sein, die dann von Endnutzer ohne zusätzliches Scripting eingebaut werden können.
Durch komplexe Kundenanforderungen kommt es vor, dass die Standardvisualisierungen nicht ausreichend sind. Für diesen Fall bietet die SAC eine Möglichkeit mithilfe von Skripten weitere Funktionalitäten in die Dashboards zu integrieren. Die Funktion kann unter anderem für die Erstellung von erweitertet Menüs oder Klickpfaden (Guided Navigation) verwendet werden. Dies bietet eine hohe Flexibilität bei der Entwicklung, sollte jedoch auch im Hinblick auf spätere Maintenance-Aufwände sorgfältig abgewogen werden. Außerdem ist es möglich sogenannte Custom Widgets, also eigene Visualisierungen zu entwickeln und in den Dashboards zu verwenden. Ein Custom Widget ist eine Webanwendung, welche mit HTML oder JavaScript entwickelt wird und in jedes Dashboard eingebunden werden kann.
Eine zusätzliche Möglichkeit, den Standard zu erweitern ist die Verwendung von Widget-Add-ons. Widget-Add-ons sind selbstentwickelte Anpassungen für integrierte Widgets. Hierbei werden keine neuen Visualisierungen entwickelt, sondern zusätzliche Details zu bestehenden Visualisierungen, wie beispielsweise Darstellungen innerhalb einer Visualisierung, spezielle Tooltipps oder Designs. Custom Widgets und Widget Add-ons müssen nicht zwingendermaßen selbst entwickelt werden. Für einige Anwendungsfälle gibt es Add-ins, welche als Paket von Drittanbietern bezogen werden können und eine Reihe an Custom Widgets und erweitertet Formatierungen zur Verfügung stellen.
Abb. 6: Widget Add-on Beispiel
In Abb. 6 ist ein Beispiel für ein Widget Add-on zu sehen. Dieses erweitert ein Balkendiagramm um Icons für die Dimensionsausprägung und integrierte Donut Charts, welche die Verteilung der Werte darstellen. Da es sich hier um eine eigene Entwicklung handelt, sind die Möglichkeiten zur Erweiterung groß. Auch wenn diese Funktionen von Endnutzer einfach verwendet werden können, müssender initiale Entwicklungsaufwand und auch der langfristige Wartungsaufwand bedacht werden. Außerdem erfordert die Entwicklung zusätzliches Wissen im Bereich Scripting und benötigt somit zusätzliche Expertise, die über die Nutzung von Standardfunktionen hinausgeht.
Erfahrungsgemäß haben einige Unternehmen den Wunsch ihre Datenanalyse bei Auffälligkeiten in Excel fortzusetzen. Hierfür bietet sich das SAP Analytics Cloud, Add-In für Microsoft Excel als Erweiterung an, welches direkt aus dem Microsoft Office Store heruntergeladen werden kann. Sie sehen damit ihre Daten direkt in Excel und können Filter, Summen und Excel-Formeln für die erweiterte Analyse verwenden und die Daten jederzeit aktualisieren. Die aufbereitet Arbeitsmappe, lässt sich selbstverständlich für Kollegen bereitstellen. Abb. 7 zeigt die Verwendung der Daten in Excel.
Abb. 7: P&L Bericht in Excel
Dieses Add-In ist eine neue Lösung und nicht mit Analysis for Office zu verwechseln. Das Add-In verfolgt die generelle Strategie der SAP, die SAC besser mit Office-Produkten zu integrieren. Dazu sollen in Zukunft auch Möglichkeiten zur Integration zu SharePoint, Outlook und PowerPoint geschaffen werden. Das Add-In wird in den nächsten Releases konsequent von der SAP weiter ausgebaut. Es lohnt sich jetzt schon sich mit dem Thema zu beschäftigen und die potenziellen Anwendungsfälle für sich zu evaluieren.