Lieferkettentransparenz durch Analytics bei TCHIBO


Lieferkettentransparenz durch Analytics bei TCHIBO

Die Steuerung von Logistikketten ist eine Herausforderung. Patrick Schöning berichtet auf der Fachkonferenz Reporting & Analytics, mit welchen Ansätzen TCHIBO die Prozesse optimiert und so das ganze Unternehmen stärkt. Das Dashboard "Kampagnen-Ampel" stieß auf besonderes Interesse.

Aktuelle Situation und Herausforderungen

Seit über 70 Jahren bietet TCHIBO seinen Kunden eine Kombination aus Gastronomie, Non-Food Artikeln und Kaffee. Eine besondere Relevanz für das Geschäftsmodell hat der Vertrieb von Non-Food Artikeln. Unter dem Motto "Jede Woche eine neue Welt" bedient TCHIBO neben den europaweit etwa 900 eigenen Filialen auch rund 9.000 Depots in Supermärkten sowie den Onlinehandel. Dafür werden jährlich Millionen von Artikeln über die Weltmeere von Asien nach Europa transportiert.

Lieferkettenprobleme bringen schwerwiegende Folgen mit sich

Eine Vielzahl von scheinbar kleinen Ereignissen und Störungen können folgenschwere Auswirkungen auf die Supply Chain von Tchibo haben. So war die Suezkanal-Blockade im März 2021 der Auslöser einer globalen Handelskrise, die Tchibo dazu veranlasst hat, die Transparenz der eigenen Supply Chain zu erhöhen. Dies ist besonders vor dem Hintergrund des schnelllebigen Geschäfts essenziell, da eine gestartete Werbekampagne ohne ausreichend Ware ein Fiasko für das Unternehmen darstellen könnte.

Die technische Ausgangssituation zu Beginn des Projekts war im Wesentlichen durch eine heterogene Datenstruktur aus unterschiedlichen Systemen und Datenbanken mit einer nahezu nicht zu bändigenden Datenmenge gekennzeichnet. Die manuelle Erstellung des bisherigen Supply Chain Reportings war sowohl fehleranfällig als auch zeitaufwändig. Aufgrund des zusätzlichen Aufwands für die Überführung des Excel-Reports in PowerPoint konnte der Bericht nur einmal pro Woche als Mailanhang versendet werden.

Die "Kampagnen-Ampel" schafft End2End Transparenz über die Supply Chain

In seinem Fachvortrag "Lieferkettentransparenz durch Analytics" zeigt Patrick Schöning (TCHIBO) auf, wie mit der "Kampagnen-Ampel" ein modernes Instrument für die verbesserte Steuerung der Logistikkette und damit des gesamten Unternehmens implementiert werden konnte.
Elementare Lösungsbausteine und Ziele der "Kampagnen-Ampel" waren dabei:

  • Die Schaffung von Transparenz und Kontrolle über die wichtigsten Teilbereiche der Supply Chain, sodass die SCM-Mitarbeiter in der Lage sind, Engpässe frühzeitig zu identifizieren und Kampagnen so besser planen und aussteuern zu können.
  • Die Erhöhung der Agilität des Reportings, um so dem Fachbereich die Möglichkeit zu geben, bei Verzögerungen proaktiv entgegensteuern zu können. Über Selfservice-Funktionalitäten erhalten die Mitarbeiter umfangreiche Analysemöglichkeiten mit direktem Durchgriff bis auf Detailebene. Das neue Reporting ermöglicht somit datenbasierte Entscheidungen auf operativer und taktischer Ebene.
  • Der Aufbau einer zentralen Datengrundlage, um manuelle Aufwände zu reduzieren und die Fehleranfälligkeit des Reportings zu minimieren.

Tool SAP Analytics Cloud (SAC)

Das Projekt wurde im Frontend mit dem Tool SAP Analytics Cloud (SAC) realisiert (vgl. Abbildung oben). Die Entscheidung für das Tool wurde nach einem gründlichen Software-Auswahlprozess in erster Linie aufgrund der guten Konnektivität zwischen der SAC und dem eingesetzten Business Warehouse (SAP BW4/HANA) getroffen. Ein weiterer entscheidender Aspekt war darüber hinaus das "Software as a Service" Angebot der SAP, welches es  Tchibo ermöglicht, den Betriebsaufwand zu reduzieren und sich somit auf die Erstellung neuer Dashboards und Berichte zu fokussieren.

Das resultierende Dashboard "Kampagnen-Ampel" ermöglicht dem Anwender nun ein kontinuierliches und cross-funktionales End-to-End- Monitoring der Lieferketten. Über ein Ampel-System gibt der Bericht eine direkte Statusübersicht über die Verfügbarkeit der Artikel für die geplanten Kampagnen. Mithilfe dieser Insights ist es den Tchibo Mitarbeitern nun möglich, frühzeitig Probleme für Kampagnen zu erkennen und so entsprechend gegenzusteuern.