Entscheidungsstichwort (Thema)
Nichtanerkennung einer "Nur-Pensionszusage"
Leitsatz (NV)
Die Frage, ob der Rechtsprechung des BFH zur aufgrund eines Ehegatten-Arbeitsverhältnisses zugesagten "Nur-Pensionszusage" (zuletzt BFH-Urteil vom 25. Juli 1995 VIII R 38/93, BFHE 178, 331) verfassungsrechtliche Bedenken entgegenstehen, hat keine grundsätzliche Bedeutung mehr, nachdem der I. Senat des BFH seine Rechtsprechung zur Anerkennung von "Nur-Pensionszusagen" an den Gesellschafter-Geschäftsführer ausdrücklich aufgegeben hat (BFH-Urteil vom 17. Mai 1995 I R 147/93, BFHE 178, 203).
Normenkette
EStG § 6a; FGO § 115 Abs. 2 Nr. 1
Gründe
Die Rechtssache hat keine grundsätzliche Bedeutung (§ 115 Abs. 2 Nr. 1 der Finanzgerichtsordnung.)
Das Finanzgericht hat seine Entscheidung auf die im Urteil des Bundesfinanzhofs (BFH) vom 23. Februar 1984 IV R 148/81 (BFHE 140, 553, BStBl II 1984, 551) entwickelten Grundsätze zur Nichtanerkennung einer "Nur-Pensionszusage" bei Ehegatten-Arbeitsverhältnissen gestützt. Der VIII. Senat des BFH hat sich mit Urteil vom 25. Juli 1995 VIII R 38/93 (BFHE 178, 331), Deutsches Steuerrecht -- DStR -- 1995, 1743, unter 2. c, bb) der Auffassung des IV. Senats in BFHE 140, 553, BStBl II 1984, 551 angeschlossen. Er hat ausgeführt, daß diese Auffassung der bisherigen Rechtsprechung des I. Senats des BFH zur steuerrechtlichen Anerkennung einer Pensionszusage bei beherrschenden Gesellschaftern einer Kapitalgesellschaft (BFH-Urteil vom 21. Februar 1974 I R 160/71, BFHE 111, 506, BStBl II 1974, 363) nicht entgegenstehe. Ob die hierfür gegebene Begründung (a. a. O., unter 2. e) vom erkennenden Senat übernommen werden könnte, bedarf keiner Entscheidung, nachdem der I. Senat seine bisherige Rechtsprechung zur "Nur-Pension" an den Gesellschafter-Geschäftsführer (Urteile in BFHE 111, 506, BStBl II 1974, 363; vom 28. Oktober 1987 I R 22/84, BFH/NV 1989, 131) ausdrücklich aufgegeben hat (Urteil vom 17. Mai 1995 I R 147/93, BFHE 178, 203, DStR 1995, 1749). Damit sind die verfassungsrechtlichen Bedenken, welche die Kläger und Beschwerdeführer unter Bezugnahme auf den Beschluß des Bundesverfassungsgerichts (BVerfG) vom 27. März 1985 1 BvR 1415/84 (Höchstrichterliche Finanzrechtsprechung -- HFR -- 1987, 92) vorbringen, gegenstandslos.
Die Beschwerde ist auch insoweit unbegründet, als sie auf eine Abweichung vom BFH-Urteil in BFH/NV 1989, 131 und vom Beschluß des BVerfG in HFR 1987, 92 gestützt wird.
Im übrigen ergeht der Beschluß gemäß Art. 1 Nr. 6 des Gesetzes zur Entlastung des Bundesfinanzhofs ohne Begründung.
Fundstellen
Haufe-Index 421261 |
BFH/NV 1996, 471 |