Marion Kellner-Lewandowsky
Erfolg = Qualität x Akzeptanz
Gemeinkostenmanagementprojekte können nachhaltige Wirkungen ins Unternehmen generieren, stoßen aber aufgrund der Nähe zur Führung und zu den betroffenen Bereichen oftmals auf Tabus und Widerstände. Damit ein Gemeinkostenmanagement erfolgreich wird, braucht es neben hohen fachlich-methodischen Anforderungen auch die sozial-persönliche Akzeptanz. Diese Akzeptanz steht für die Bereitwilligkeit, das Projekt anzunehmen und zu unterstützen. Akzeptanz entsteht im Kopf, ist subjektiv und beruht auf Freiwilligkeit. Nur die Verbindung von rationaler und emotionaler Einsicht zusammen erzeugt Akzeptanz. Verstand und Herz müssen beteiligt sein.
Hilfreiche Grundannahmen unterstützen als innere Einstellung den Umgang mit Widerständen und Akzeptanzproblemen. Sie fokussieren auf
- die Berechtigung und den Nutzen von Widerstand und
- die Akzeptanz von unterschiedlichen Sichtweisen und Perspektiven.
Projektleiter im Gemeinkostenmanagement sind angehalten, den Grad der Akzeptanz differenziert zu messen und in der Vorbereitung des Projekts sowie im Projektverlauf mit Fragestellungen der Akzeptanz zu befassen.
In der Vorbereitung eines Gemeinkostenmanagementprojekts helfen folgende Ansätze, die Akzeptanz zu steuern:
- Unterstützung des Topmanagements,
- Stakeholder-Interessen-Analyse sowie
- Ziel-Erwartungs-Abgleich.
Im laufenden Projekt empfiehlt es sich, diese Ansätze fortzuführen. Darüber hinaus unterstützen folgende Ansätze den Umgang mit Widerständen und die Akzeptanz:
- regelmäßige Feedbackgespräche,
- verbindliche Projektschritte,
- sprachlich-kommunikative Mittel und
- die Einbindung von Widerstand in die Projektverantwortung.
Verantwortung für Akzeptanz ist nicht delegierbar
All diese Mittel dienen dazu, die Akzeptanz zu steuern und mit geeigneten Mitteln zu gestalten. Die Aufgaben können bei vorhandenen sozial-methodischen Kompetenzen vom Projektleiter selbst wahrgenommen werden. Es ist auch möglich, einzelne Aufgaben an Projektmitglieder zu delegieren sowie externe Unterstützung beispielsweise durch einen fachkompetenten Projektcoach hinzuziehen. Die Verantwortung für die Akzeptanz ist jedoch nicht delegierbar. Daher bleiben Projektleiter, Controller oder Gemeinkostenmanager immer in der Verantwortung im Sinne des nachhaltig hohen Projekterfolgs, neben den fachlich-methodischen Ansätzen auch die notwendige Akzeptanz für das Projekt sicherzustellen.