Prof. Dr. Ronald Gleich, Manfred Blachfellner
Für Anbieter von Anlagen oder Maschinen ist die besondere Herausforderung, den geplanten idealen Wachstumspfad gehen zu können, d. h. sich von einer Phase in die andere Phase zu entwickeln bzw. zu transformieren. Viele Anpassungen sind bereits notwendig, wenn ein Anlagen- oder Maschinenbauer sich vom "Produkt-Hersteller" (Phase 1) zum "Produkt-Hersteller mit Mehrwert" (Phase 2) entwickeln möchte. Die Serviceerbringung ist nicht immer alleine reaktiv, sondern bereits zunehmend (pro)aktiv (s. Tab. 1). Dennoch liegt der Fokus nach vor, wie oben skizziert und auch am Beispiel SEW veranschaulicht, vor allem auf produktorientierten bzw. -nahen Dienstleistungen.
Reaktives Geschäft |
Aktives Geschäft |
- Ergebnisgesteuerte Aktivitäten ohne klare und planbare Ergebnis- und Umsatzziele
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- Planbare Aktivitäten mit klaren Ergebnis- und Umsatzzielen
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- Verständnis: Service als abhängiges Zusatzgeschäft
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- Verständnis: Service als eigenstädniges Geschäft
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- Keine gezielte Entwicklung neuer Services
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- Gezielte Entwicklung neuer Services
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- Keine gezielte Vermarktung bestehender Services
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- Gezielte Vermarktung bestehender Services
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- Service-Mitarbeiter lösen Kundenprobleme primär unter technischer und didaktischer (Trainings-)Perspektive
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- Service-Mitarbeiter lösen Kundenprobleme unter Berücksichtigung der betriebswirtschaftlichen Perspektive
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Tab 1: Vom reaktiven zum aktiven Servicegeschäft
Einen Überblick über die Transformationsschritte von der Phase 1 bis in die Phase 4 gibt Abb. 4 (wobei die einzelnen Phasen eine etwas andere Bezeichnung haben, jedoch inhaltlich den oben beschriebenen Ausprägungen zum größten Teil entsprechen). Nachfolgend wird dargestellt, wie die Entwicklungs- bzw. Transformationsschritte aussehen könnten, bzw. welche speziellen Herausforderungen oder Voraussetzungen erforderlich sind. Eine erste Annäherung an die Erfordernisse wurde bereits oben in der Abb. 3 aufgezeigt (Ausprägungen Geschäftsmodell und Organisation je Phase).
Abb. 4: Transformationsschritte bezüglich Servitization und neue Leistungsangebote je Phase
Transformationsschritt 1: vom Produkt-Hersteller zum Produkt-Hersteller mit Mehrwert Betrachtet man zunächst die Phase 2, so sind die besonderen Herausforderungen, um in diese zu kommen, die
Transformationsschritt 2: vom Produkt-Hersteller mit Mehrwert zum Full-Service-Dienstleister Ein gewaltiger weiterer Entwicklungsschritt ist für viele Unternehmen die Realisierung der Phase 3 "Full-Service-Dienstleister", in der die Produkte zunehmend durch Dienstleistungen ersetzt bzw. die Produktangebote durch eine Vielzahl, auch produktferner, Dienstleistungen maßgeblich erweitert werden. Herausforderungen, um in diese Phase zu gelangen, sind z. B.
- der Ausbau der Services um weitere, z. B. datenbasierte Dienstleistungen oder die Etablierung eines "Produkt-Systems". Hiermit verbunden sind vielfältige Anpassungen des Geschäftsmodells mit wiederum, wie oben bereits aufgeführt, starken Einflüssen auf die Personalentwicklung und die Personalakquisition sowie die Investitionsschwerpunkte.
- Oftmals führt dies auch zu neuen Aufgabenfelder wie einem erweiterten Datenschutz (Cyber Security Solutions, insbesondere bei Industrie 4.0-Solutions) und Sicherstellung der Datenverfügbarkeit oder die Unterstützung des Kunden bei der Anlagenplanung.
- Auch kann bei ...