3.2.1 Kalkulationsblatt mit Entscheidungsfragen

Beispiel Kalkulationstool

Wie bereits erwähnt sind die Verkaufsartikel der KRD Gruppe in Produktgruppen untergliedert. Jede Produktgruppe, insgesamt fünf Stück, besitzt ein eigens entwickeltes Kalkulations-Tool. An dieser Stelle wird das Tool für die Berechnung von Bau-, Forst- und Landwirtschaftsmaschinen vorgestellt. Die Parameter sind für die Publikation verändert worden.

Intuitive Gestaltung

Eine zentrale Anforderung bei der Entwicklung war die Kalkulationsblätter für die späteren Nutzer so intuitiv wie nur möglich zu gestalten. Deshalb basieren die meisten Abfragefelder auf der Auswahl zwischen ja oder nein. Ausnahmen bilden die Fragen nach der Beschichtung, der Losgröße, der Maße, des Materialpreises und des Scheibentyps.

  • Beschichtung: Es gibt zahlreiche Beschichtungsvarianten mit den unterschiedlichsten Eigenschaften, sowie die Möglichkeiten auf der ersten Seite einen anderen Lack wie auf der zweiten Seite einzutragen. Die Lacke können per Drop Down ausgewählt werden, wobei darauf geachtet wurde, die Lacke nach ihrer Verwendungshäufigkeit aufzulisten.
  • Losgröße: Hier ist eine Drop Down Lösung nicht sinnvoll, weil die unterschiedlichsten Losgrößen vom Kunden angefragt werden.
  • Maße: Auf den Maßen basieren die Verbräuche von RHB-Stoffen. Diese variieren stark, sodass diese aus den CAD-Zeichnungen der Kunden übernommen werden und manuell eingetragen werden.
  • Materialpreis Substrat: Aufgrund der starken Preisschwankungen von Kunststoff wird der Preis manuell eingetragen. Die aktuellen Preise sind für den Nutzer im Intranet einzusehen und werden ständig vom Einkauf aktualisiert.
  • Scheibentyp: Hier kann per Drop Down zwischen Heck-, Front-, Seite-/Kurbel-/Tür- und Dachscheibe ausgewählt werden. Von dieser Auswahl hängt die Komplexität der Fertigung und somit die Dauer der einzelnen Arbeitsvorgänge ab.

Zusätzlich gibt es ein Feld für Kommentare. Hier können beispielsweise Besonderheiten und die Angebotsnummer eingetragen werden, damit später eine eindeutige Zuordnung zu einem Auftrag erfolgen kann.

Anstelle der für die KRD Gruppe relevanten Fertigungsschritte wie bspw. CNC-Fräse oder Gravur können beliebig andere Schritte verwendet oder ergänzt werden. Genau darin liegt der Vorteil des Excel-Einsatzes.

Preisermittlung

Nach der Abfrage aller relevanten Informationen vom Nutzer berechnet Excel im zweiten Kasten den Mindestpreis, die Selbstkosten und den Verkaufspreis. Beim Mindestpreis handelt es sich um eine feste Vorgabe, die der Verkäufer keinesfalls unterschreiten darf. An dieser Stelle ist stets Rücksprache mit der Geschäftsführung zu halten. Beim Verkaufspreis handelt es sich um eine Preisempfehlung. Unter Umständen ist dieser an die aktuellen Marktgegebenheiten anzupassen. Der Bereich zwischen dem Mindestpreis und den Selbstkosten bildet den Bereich des Deckungsbeitrags.

Der kalkulierte Mindestpreis wird von Nutzer im Anschluss in die Artikelkarte des ERP-Systems übertragen.

Abb. 1: Kalkulationsblatt

3.2.2 Personenstundensätze

Um die Übersichtlichkeit auch für einen Dritten zu gewährleisten ist es sinnvoll, für jede Kostenart ein Kalkulationsblatt zu erstellen. Aus diesem Grund gibt es ein eigenes Kalkulationsblatt für die Personenstundensätze, auch wenn hier nicht viele Informationen hinterlegt sind.

Grundsätzlich kann an dieser Stelle zwischen Stundensätzen für Facharbeiter, Produktionshelfer und Leiharbeiter unterschieden werden. Auch könnte mit einem Mischstundensatz aus allen drei Gruppen kalkuliert werden. Wichtig ist, bei den Stundensätzen mögliche Zuschläge für Nachtarbeit oder Überstunden zu berücksichtigen.

Hier könnte auch ein möglicher Standard lauten, dass gewisse Prozessschritte nur von Facharbeitern durchgeführt werden können, wie beispielsweise Arbeiten an der CNC-Fräse, andere hingegen prinzipiell von Produktionshelfern oder von Leiharbeitern.

3.2.3 Maschinenstundensätze inkl. Parameter

Das Kalkulationsblatt Maschinenstundensätze besteht aus einer Übersicht der Maschinen, deren Stundensätzen, den Kapazitäten der Maschinen, sowie den Zeiten. Hierbei handelt es sich um eine massiv vereinfachte Darstellung.

Festlegung von Standards

Die Maschinenzeiten ergeben sich aus dem unteren Abschnitt des Kalkulationsblatts Ergebnisse. Hier wurden im Vorwege Standards festgelegt. So ist für jede Maschine die durchschnittliche Rüstzeit ermittelt und hinterlegt worden. Des Weiteren wurden Standards für die Maschinenlaufzeiten pro Teil hinterlegt. Hier kann zum Beispiel eine gegenseitige Abhängigkeit zwischen der Dicke des Grundsubstrats und der Ofenzeit oder eine weitere zwischen der Fräsdauer und dem Produktumfang unterstellt werden. Nach dieser Vorgehensweise sind für alle Maschinen Zeiten hinterlegt worden. Darunter befinden sich aber auch Maschinen, bei denen es eine feste Zeit für den Maschinengang gibt, wie beim Sägen oder beim Gravieren. Die Maschinenzeiten für die Einbrennöfen sind im Kalkulationsblatt Lacke hinterlegt.

Bei der anschließenden Berechnung der Maschinenkosten darf nicht vergessen werden, die Rüstkosten durch die Losgröße zu dividieren.

3.2.4 Verbrauchsmaterialien inkl. Parameter

Wie bereits erwähnt ist der Verbra...

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