Dabei wird beim Vorjahresvergleich die Schnittmenge der Artikel herangezogen, die sowohl im aktuellen Jahr als auch im Vorjahr bezogen wurden. Der Vergleich der Einkaufspreise des aktuellen Jahres mit denen des Vorjahres sagt aus, wie sich die Einkaufspreise entwickelt haben.

Abb. 3: Einkaufsergebnis auf Basis der Vorjahrespreise

Die Abweichung wird dadurch berechnet, dass die eingekauften Mengen in dem jeweiligen Zeitraum in 2016 mit den Istpreisen 2016 multipliziert werden und ebenfalls mit den Vorjahrespreisen. In dem oben aufgeführten Beispiel ist zu erkennen, dass die Produktgruppen A und B unter Vorjahr liegen und die Produktgruppen C und D über Vorjahr. Diese Erkenntnisse zeigt auch der Einkauf-Index. Dieser wird berechnet, indem der gewichtete Preis des Vorjahres auf 100 gesetzt wird. Basis ist dabei die jeweilige Rechnungsmenge des aktuellen Jahres.

Transparenz über Marktpreise schaffen

Weil externe Markteinflüsse in den Einkaufspreisen enthalten sind, ist diese Kennzahl nur eingeschränkt vom Einkauf beeinflussbar. Deshalb sagt die Entwicklung nur etwas über den Einkaufserfolg aus, wenn die Subjektivität bei der Ermittlung ausgeschlossen wird. Deshalb sollten die Markteinflüsse eliminiert werden. Dies kann dadurch erfolgen, dass die Entwicklung der Einkaufspreise von Artikeln oder Artikelgruppen mit der Entwicklung der Preisindices vergleichbarer Rohstoffe verglichen wird und bei der Entwicklung der Einkaufspreise die prozentuale Entwicklung dieser Preisindices herausgerechnet wird. Die Möglichkeit besteht jedoch nur dann, wenn die Information über die Marktpreisentwicklung vorliegt.

Abb. 4: Vergleich der Entwicklung der Einkaufspreise eines Artikels mit der Marktentwicklung

Bei dem oben aufgeführten Beispiel ist zu erkennen, dass der Einkaufspreis des Artikels A sich tendenziell immer schlechter als der Markt entwickelt. Diese Entwicklung ist dann entsprechend bei der Würdigung des Einkaufsergebnisses zu berücksichtigen. Dazu eignet sich die Darstellung in Abb. 5.

Vielfältige Gründe für Abweichungen

Abb. 5: Einkaufspreise auf Basis der Vorjahrespreise, korrigiert um externe Markteinflüsse

Nach der Korrektur des Einkaufsvolumens zu Istpreisen um die externen Markteinflüsse ist bei den Produktgruppe A und B zu erkennen, dass diese sich tatsächlich nicht so gut entwickelt haben, wie es zuerst scheint. Produktgruppe D hätte sich besser entwickeln können, wenn sich die externen Markteinflüsse in den Einkaufspreisen widergespiegelt hätten. Es ist jetzt gemeinsam zwischen Einkaufscontrolling und dem Fachbereich Einkauf zu analysieren, was die Gründe für diese Abweichungen sind. Bspw. sind Rahmenverträge abgeschlossen worden, bei denen die aktuelle Marktentwicklung noch nicht abgebildet wurde und die erst zu einem späteren Zeitpunkt erneuert werden können oder aber der Einkauf hat nicht ausreichend mit den Lieferanten verhandelt. In allen Fällen sind Maßnahmen aufzusetzen, um zu gewährleisten, dass die Einkaufspreise sich mit dem Markt oder aber auch besser entwickeln.

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