Leistungskennzahlen messen die vom Unternehmen oder dem betrachteten Unternehmensbereich erbrachte Leistung. Für die Früherkennung von Leerkosten weisen die Kennzahlen einen Bezug zum später messbaren Erfolg auf. Das ist in der Praxis oft der Umsatz, für detailliertere Betrachtungsweisen müssen jedoch auch andere Werte einbezogen werden.

Umsatz

Der Umsatz des Unternehmens gibt die endgültige Leistung, gemessen in Geldeinheiten, an. Hier werden Unterschiede in den Produkten und Prozessen ausgeglichen. Diese Kennzahl eignet sich für globale Betrachtungen oder für detaillierte Untersuchungen auf der Vertriebsebene.

Absatz

Wird die Leistung in einer Mengengröße (Stück, Meter, Volumen, Stunden etc.) gemessen, spricht man von Absatz. Dieser Wert ist nur dann sinnvoll, wenn es in den unterschiedlichen Produkten keine wesentlichen Unterschiede in den Kosten gibt. Nur homogene Sortimente können mit Absatzdaten bewertet werden. Diese finden sich oft auf der Bereichsebene im Unternehmen, wenn in einzelnen Abteilungen immer die gleichen Produkte oder Bauteile hergestellt werden. Wenn diese Voraussetzung erfüllt ist, gibt der Absatz einen besseren Wert als der Umsatz, da im Geldwert bspw. auch Konditionen der Kunden enthalten sind.

Produktivstunden

In technischen Bereichen, vor allem in der Produktion, stellen die Produktivstunden einer Periode die erbrachte Leistung sehr gut dar. In Dienstleistungsbetrieben ist der Absatz schlecht zu messen, da keine Produkte hergestellt werden. Das Maß kann hier die Anzahl der fakturierten Stunden (= Produktivstunden) sein.

Bestandswerte

Für sehr spezielle Anwendungen können Bestandswerte als Maßstab für die erbrachte Leistung dienen, um die Entstehung von Leerkosten zu erkennen. Das Materiallager wird mit dem durchschnittlichen Bestandswert in der betrachteten Periode in die Suche nach Leerkosten einbezogen. Abhängig von dieser Größe sollten die Kosten sich entsprechend verhalten.

 

Leistungskennzahlen individuell anpassen

Globale Aussagen zu den Leistungen, die das Unternehmen erbringt, sind über Bestandswerte nur ungenau machbar. Der Kostenrechner muss diese an seine individuellen Gegebenheiten anpassen. Wenn z. B. das Materiallager einen hohen Anteil an Arbeit für Ein- und Auslagerung beansprucht, vielleicht, weil immer nur kleine Sendungen geliefert und kleine Mengen abgerufen werden, müssen solche Daten in die Betrachtung einbezogen werden. Sie können z. B. neben dem Bestandswert die Leistungszahl verwenden. Auch eine mathematische Verknüpfung von Bestandswert und Bewegungen zu einer Zahl ist möglich, wenn ein sinnvoller Zusammenhang gefunden wird.

Kapazität

Eine besondere Form des Bestandswertes stellt die Kapazität eines Unternehmens dar. Sie misst, welche Leistung der Betrieb maximal erbringen kann. Als technische Größe findet sich diese Kennziffer in aller Regel in den Produktionsbereichen. Im Gegensatz zu den anderen Leistungsdaten ist die Kapazität relativ fix. Sie ist abhängig von den in der Periode verfügbaren Arbeitstagen, sonst jedoch nur von in der Regel mittel- bis langfristig wirksamen Veränderungen der Maschinenausstattung.

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