Um angemessene Maßnahmen zur Risikominderung und Risikoprävention zu ergreifen, ist für das Unternehmen Adolf Würth GmbH & Co. KG eine fundierte Kenntnis über die eigenen sowie die Menschenrechts- und Umweltrisiken bei den unmittelbaren Lieferanten von entscheidender Bedeutung. Diese Risiken können sich auf verschiedene Bereiche erstrecken, wie bspw. Arbeitsbedingungen, Umweltbelastungen, Menschenrechtsverletzungen und andere ethische Verstöße entlang der Lieferkette. Die Identifizierung und Bewertung dieser Risiken erfordert eine umfassende Analyse der Lieferkettenstrukturen, Produktionsprozesse und Geschäftspraktiken der Lieferanten. Dabei spielen verschiedene Faktoren eine Rolle, wie z. B. die geografische Lage der Produktionsstätten, die Art der hergestellten Produkte, die Einhaltung internationaler Standards und Richtlinien sowie die Transparenz und Offenheit der Lieferanten gegenüber Audits und anderer Prüfungen.
Eine anfangs noch pragmatische und mit der Zeit immer eingehendere Analyse hat der Adolf Würth GmbH & Co. KG geholfen, nicht nur potenzielle Risiken frühzeitig zu erkennen, sondern auch geeignete Maßnahmen zur Risikominderung zu entwickeln, wie die Implementierung von vertraglichen Vereinbarungen zur Einhaltung von Standards, die Durchführung regelmäßiger Audits, die Förderung von Schulungs- und Sensibilisierungsmaßnahmen für Lieferanten sowie die Zusammenarbeit mit branchenspezifischen Organisationen. Darüber hinaus war es für das Unternehmen ebenso wichtig, ein effektives Monitoring- und Berichtssystem zu etablieren, um die Einhaltung der vereinbarten Standards kontinuierlich zu überwachen und mögliche Abweichungen oder Verstöße frühzeitig zu erkennen. Dies ermöglicht der Adolf Würth GmbH & Co. KG proaktiv zu handeln und geeignete Korrekturmaßnahmen zu ergreifen, um die Risiken zu minimieren und die Einhaltung der Unternehmensrichtlinien sowohl bei den unmittelbaren Lieferanten als auch bei Bedarf entlang der gesamten Lieferkette sicherzustellen.
Zunächst hat die Adolf Würth GmbH & Co. KG innerhalb der Projektgruppe einen Perspektivenwechsel in Bezug auf die Menschenrechts- und Umweltrisiken vorgenommen. Dies bedeutet, sich von einem reinen Fokus auf Risiken für das eigene Unternehmen, wie etwa Reputationsrisiken oder Produktionsausfälle, zu entfernen, und stattdessen Risiken aus der Sicht der potenziell betroffenen Parteien zu erfassen, wie bspw. Mitarbeitende, Lieferanten, Transportdienstleister oder auch Anwohner von Produktionsstätten. Einige dieser Risiken treten möglicherweise weniger stark im eigenen Betrieb auf, sondern vermehrt in den verschiedenen Stufen der Wertschöpfungskette. Trotz der komplexen Herausforderungen und des teilweise noch sehr theoretischen Ansatzes, jedes Risiko direkt anzugehen, ist diese Betrachtungsweise von entscheidender Bedeutung und half der Adolf Würth GmbH & Co. KG ein erstes "Big Picture" aufzubauen.
Nach dem Perspektivenwechsel begann das Unternehmen sich mit branchen- und länderspezifischen Risiken auseinanderzusetzen, um anschließend zu überprüfen, ob diese Risiken tatsächlich auf das Unternehmen bzw. auf die Geschäftsmodelle und der damit verbundenen Einkaufspraktiken zutreffen. Informationen wie die Unternehmensgröße, Branchenzugehörigkeit, Art und Standorte der Geschäftstätigkeit beeinflussen direkt das Risiko negativer Auswirkungen auf Betroffene und die Umwelt in der Wertschöpfungskette und bilden somit die Grundlage für die Risikoanalyse.
Grundsätzlich erfordert eine umfassende Risikoanalyse die Erfassung aller Stufen der Wertschöpfungskette sowie potenziell betroffener Personengruppen und Umweltauswirkungen. Daher hat die Adolf Würth GmbH & Co. KG zu Beginn bewusst eine weit gefasste Risikoanalyse durchgeführt, um einen Überblick über die Menschenrechts- und Umweltrisiken zu erhalten. Im Rahmen einer abstrakten Risikoanalyse wurden die potenziellen Risiken jedem Lieferanten zugeordnet, um eine erste Annäherung zu erzielen. Obwohl es wichtig ist, die gesamte Wertschöpfungskette im Blick zu behalten, kann es gerade zu Beginn herausfordernd sein, alle identifizierten Risiken im Detail zu bewerten und zu priorisieren. Daher ist es legitim, basierend auf branchen- oder länderbezogenen Informationen, sich auf bestimmte Produkte, Wertschöpfungsstufen oder Geschäftsbeziehungen zu konzentrieren und dort (potenziell) negative Auswirkungen pragmatisch zu bewerten und zu priorisieren.
Erst nach diesen vorbereitenden Schritten hat das Unternehmen mit der konkreten Risikoanalyse begonnen. Hierbei wurden vorhandene Informationen wie Zertifikate von anerkannten Umwelt- oder Sozialaudits, Selbstauskünfte von Lieferanten oder bereits vorliegende Auditergebnisse zur Analyse herangezogen. Dies ermöglichte einerseits einen ersten detaillierteren Überblick über die Nachhaltigkeitsperformance der Lieferanten zu gewinnen und andererseits den Zeitaufwand für die Risikoanalyse zu minimieren.
Um jedoch den Anforderungen der umfassenden Nachhaltigkeitsstrategie gerecht zu werd...