Hierfür müssen zunächst Annahmen getroffen werden, um den Cashflow der potenziellen Projekte über ihre Lebensphase zu bestimmen. Alle Einnahmen bzw. Einsparungen durch selbst erzeugten Strom müssen hochgerechnet werden, sowie Kosten wie Investitionskosten und Betriebskosten. (Tabellenblatt "Finanzielle Analyse PV") . Zusätzlich wird anhand des erzeugten Stroms eine potenzielle CO2-Reduktion bestimmt (Tabellenblatt "Finanzielle Analyse PV" -> Energy).
Um genaue Schätzungen bezüglich der potenziellen kWh-Produktion durch PV zu erhalten, kann ein PV-Rechner verwendet werden, um die potenzielle jährliche Leistung eines hypothetischen PV-Systems auf den Dächern der Gebäude jeder der jeweiligen Unternehmen anzunähern. Ein potenzieller PV-Rechner namens PVWatts® wurde vom National Renewable Energy Laboratory für das U.S. Department of Energy (DOE) entwickelt, um die Stromproduktion von PV-Systemen abzuschätzen. Der Rechner verwendet Annahmen, die für typische Flachkollektor-PV-Systeme angemessen sind, und berücksichtigt die relative Sonneneinstrahlung am Standort, um die potenzielle Leistung zu berechnen. Die Strahlungsdaten basieren auf der Wetterdatei des Standorts und berücksichtigen die Position der Sonne relativ zur Ausrichtung der PV-Module im Array. Auch die Systemverluste werden berücksichtigt, wobei der Standardwert auf 14 % eingestellt ist (PVWatts®, 2023). Zusätzlich können die Ergebnisse angepasst werden, um potenzielle Dachhindernisse und andere Einschränkungen zu berücksichtigen, die im PV-Rechner nicht berücksichtigt werden können, indem die geschätzte jährliche Leistung um 20 % reduziert wird bestimmt (Tabellenblatt "Standorte "-> "Dachfläche -20 %" & "Jährliche kWh-Einsparungen mit Hindernissen").
Für die Berechnungen der Einnahmen in Bezug auf deutsche Standorte sollte das Verhältnis von vor Ort erzeugtem und in das Netz eingespeistem PV-Strom berücksichtigt werden. Der Einspeisetarif kann aus dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG, 2023) für PV-Eigenverbrauchsanlagen ermittelt werden. Die Einsparungen resultieren aus der Vermeidung von Stromkosten, genauer gesagt aus jenen kWh, welche durch die Photovoltaikanlage erzeugt und nicht gekauft werden muss (Tabellenblatt "Finanzielle Analyse PV" -> Cost & Benefit -> Projekt Benefits).
Die Investitionskosten (CapEx) können geschätzt oder durch eine Initialberatung ermittelt werden. Die Betriebskosten (OpEx) werden als Prozentsatz der Investitionskosten geschätzt. Zusätzlich wird angenommen, dass die Effektivität der PV-Module jährlich abnehmen wird und dass die Projektdauer der durchschnittlichen Lebensdauer eines PV-Moduls entspricht (Tabellenblatt "Daten "-> PV). Es sei darauf hingewiesen, dass die Projektfinanzierungsbedingungen bei diesen Berechnungen nicht berücksichtigt wurden. Basierend auf den eingegebenen Daten wird kann somit der Cashflow berechnet werden (Tabellenblatt "Finanzielle Analyse PV" -> Cashflow). Daraus lassen sich schlussendlich finanzielle Indikatoren wie IRR, Payback und der NPV bestimmen (Tabellenblatt "Finanzielle Analyse PV" -> Analyse).