Gina Grauper, Lena Cersosimo
Nachhaltiges Wirtschaften ist von jeher im Geschäftsmodell der Helaba verankert und entspricht ihrem öffentlich-rechtlichen Auftrag. Nachhaltigkeit ist seit langem integrierter Bestandteil der gruppenweit verbindlichen Geschäftsstrategie und in die entsprechenden Steuerungsprozesse eingebettet. Ziel der Helaba ist es, ihre Kunden mit einem kompetenten ESG-Beratungsangebot und den passenden Finanzierungen auf dem Weg ihrer eigenen Nachhaltigkeitstransformation zu unterstützen. Die Helaba orientiert sich an international anerkannten Nachhaltigkeitsstandards und engagiert sich in branchen- und sektorübergreifenden Initiativen für die Nachhaltigkeitstransformation in der Finanzindustrie.
Das Nachhaltigkeitsverständnis der Helaba umfasst alle Dimensionen einer ökologischen, sozialen und verantwortungsbewussten Unternehmensführung, kurz ESG (Environmental, Social und Governance). Sowohl im Kerngeschäft, im Geschäftsbetrieb sowie im Umgang mit Mitarbeitenden und Kunden darf das Engagement zugunsten einer Dimension nicht auf Kosten einer anderen gehen. Bei der Formulierung und Ausgestaltung der Nachhaltigkeitsziele wurde der ganzheitliche Ansatz der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen – der Sustainable Development Goals (SDGs) – herangezogen. Dieser Ansatz und die Agenda 2030 als Fahrplan für eine lebenswerte Zukunft legen dar, wie Politik, Zivilgesellschaft, Privatwirtschaft und Wissenschaft gemeinsam weltweit die Voraussetzungen für menschenwürdiges Leben schaffen, während gleichzeitig die natürliche Lebensgrundlage unseres Planeten bewahrt wird. Die SDGs umfassen ökonomische, ökologische und soziale Aspekte. Entsprechend wurden den Dimensionen E, S und G fünf strategische Nachhaltigkeitsziele zugeordnet (Abb. 1).
Die fünf Nachhaltigkeitsziele sind gleichwertig und werden parallel verfolgt. Neben der nachhaltigen wirtschaftlichen Geschäftsentwicklung ist die Erreichung individueller ESG-Ziele Teil der Zielvereinbarungen der Mitarbeitenden und des Vorstands, sodass – im Einklang mit dem EZB-Leitfaden zu Umwelt- und Klimarisiken – die internen Anreizsysteme die ESG-Ziele unterstützen. Die Angemessenheit der Ziele wird regelmäßig überprüft und weiterentwickelt.
Mit Hilfe von Leistungsindikatoren – den Key Performance Indicators (KPIs), die sich aus den fünf Nachhaltigkeitszielen ableiten – wurde ein effektives Steuerungssystem entwickelt (Abb. 2).
Die KPIs gelten für alle Unternehmen der Helaba-Gruppe und werden dort schrittweise in die Managementprozesse überführt. Das bedeutet konkret, dass die Tochtergesellschaften der Helaba-Gruppe nun gezielt ihre Geschäftspraktiken an Nachhaltigkeitszielen ausrichten, was die Gesamtleistungsfähigkeit der Gruppe weiter steigert. Dies fördert nachhaltiges Wirtschaften auf breiter Ebene. Die bestehende Erfassung von Umwelt- und Personalkennzahlen wird zu einer umfassenden Nachhaltigkeitsdatenbank erweitert. Diese erlaubt es, die Wirksamkeit einzelner Maßnahmen zu überprüfen und für den Dialog mit den Stakeholdern zu dokumentieren.
Die Helaba hat mit dem KPI 2 ein Instrument implementiert, um die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens zu fördern, insbesondere durch die Integration nachhaltiger Kreditvergabe in ihr Kerngeschäft. Die verschiedenen Marktbereiche der Helaba haben sich gemeinsam das ambitionierte Ziel gesetzt, den Anteil des nachhaltigen Geschäftsvolumens im Bestand bis 2025 auf 50 Prozent steigern. Über das Kerngeschäft hinaus unterstützt die Helaba sinnvolle Umwelt- und Klimaschutzinitiativen und investiert in entsprechende Projekte.