Hochrechnung der Wiederbeschaffungskosten mittels Indizes
Sofern die kalkulatorische Abschreibung aus den Wiederbeschaffungskosten der Maschinen und Anlagen berechnet wird, müssen die Wertansätze für die jeweiligen Planjahre berechnet werden. Dazu werden die aktuellen Wiederbeschaffungswerte mithilfe von i. d. R. nach Anlagegruppen differenzierten Indizes hochgerechnet. Verantwortlich für die Ermittlung der Indizes ist der Einkauf. Bei einer Berechnung der kalkulatorischen Abschreibungen aus den Anschaffungskosten vereinfacht sich die Planung.
Zu- und Abgänge von Anlagegütern in den Kostenstellen planen
In jedem Fall müssen die erwarteten Zu- und Abgänge von Anlagen im Planungszeitraum berücksichtigt werden. Zugänge auf einer Kostenstelle entstehen vor allem durch Investitionen, aber auch durch Übernahmen von anderen Kostenstellen (z. B. Übertragung von Rechnern von der Entwicklung an die Fertigungssteuerung). Abgänge entstehen durch das Ausscheiden von Maschinen oder durch Abgaben an andere Kostenstellen.
Die kalkulatorischen Abschreibungen werden i. d. R. zu 100 % als fixe Kosten geplant.
Durchschnittswertmethode zur Berechnung der kalkulatorischen Zinsen
Die kalkulatorischen Zinsen werden meist mithilfe der Durchschnittswertmethode ermittelt. Dazu wird bei abnutzbaren Gegenständen des Anlagevermögens der halbe, bei nicht abnutzbaren Anlagegegenständen der volle Wiederbeschaffungswert mit dem festgelegten kalkulatorischen Zinssatz verzinst. Analog zu den Abschreibungen kann alternativ von den Anschaffungskosten ausgegangen werden. Auch für die Berechnung der kalkulatorischen Zinsen müssen Zu- und Abgänge von Anlagegegenständen berücksichtigt werden. Kalkulatorische Zinsen auf das Anlagevermögen sind fixe Kosten.
Im Umlaufvermögen wird die geplante durchschnittliche Kapitalbindung berechnet und mit dem kalkulatorischen Zinssatz verzinst. Im Produktionsbereich betrifft dies die unfertigen Erzeugnisse. Kalkulatorische Zinsen auf das Umlaufvermögen werden i. d. R. als variable Kosten eingestuft.
Kalkulatorischer Zinssatz bzw. Kapitalkostensatz
Die Höhe des kalkulatorischen Zinssatzes orientiert sich am langfristigen Kapitalmarktzinssatz, erhöht um einen angemessenen Risikozuschlag. Nutzt das Unternehmen einen wertorientierten Steuerungsansatz (z. B. EVA® oder CVA), sollte der Kapitalkostensatz vor Steuern auch als kalkulatorischer Zinssatz verwendet werden.