Julia Mandl, Florian Ullrich
3.1 Grundlegender Aufbau
Die Datenmodelle in der SAC folgen dem Konzept der multidimensionalen Datenmodellierung. Ein Datenmodell besteht dabei aus Fakten und Dimensionen. Pro Datenmodell gibt es genau eine Tabelle mit Transaktionsdaten, die Faktentabelle, deren Spaltenanzahl von der Anzahl der Dimensionen abhängt und die pro Transaktion (z. B. eine Buchung im ERP) eine Zeile hat. Es handelt sich also in der Regel um eine Tabelle mit vielen Zeilen, die kontinuierlich länger wird. Die Dimensionen sind beschreibende Stammdaten wie Produkte, Kunden, Organisationsstruktur und Zeit. In der Dimension Organisation können z. B. auch Zuständigkeiten und die Währung (sofern im Reporting mit einer automatischen Währungsumrechnung gearbeitet wird) hinterlegt werden. Die Dimensionen können Hierarchien verwenden, die für die Darstellung in Berichten genutzt werden können und eine einfache Aggregation der Daten ermöglichen.
Hinsichtlich der Struktur der Transaktionsdaten bietet die SAC zwei Modellierungsoptionen. Bis 2022 konnte nur die Kontenlogik in der SAC abgebildet werden. Diese erlaubt genau eine Spalte für eine Kennzahl, alle anderen Spalten bestimmen die Beziehung zu den definierten Dimensionen. Die Kennzahl wird über eine Kontendimension "Accountdimension" beschrieben, die in Kontenlogikmodellen obligatorisch ist. Dabei muss es sich nicht um ein Konto im klassischen Sinne handeln, auch nichtfinanzielle Kennzahlen wie z. B. "Anzahl Mitarbeiter" können Elemente der Accountdimension darstellen. Ab 2022 können in der SAC sogenannte Measure-based Models modelliert werden. Im Gegensatz zur Kontenlogik kann hier die Faktentabelle mehrere Spalten für Kennzahlen enthalten. Dies ermöglicht eine schnellere Datenverarbeitung und eine dynamische Berechnung von Bestandsfortschreibungen und ist im Einklang mit der Datenhaltung weiteren von SAP Systemen.
Bei der Datenhaltung unterscheidet die SAC zwischen der Datenhaltung in der SAC (Import) und der Datenhaltung im Backend (Live). Zum einen besteht die Möglichkeit, Daten aus einer Datenbank, einem Quellsystem oder einer Datei in die SAC zu importieren und dort in einem Datenmodell abzulegen. Diese Art von Datenmodellen wird als Importmodell bezeichnet. Alternativ können Daten für das Berichtswesen im SAC verwendet werden, ohne sie im SAC zu speichern. Diese Art von Datenmodellen wird als Live-Modell bezeichnet. Auch eine hybride Nutzung dieser beiden Ansätze ist möglich. Im Folgenden werden beide Ansätze näher betrachtet.
3.2 Datenhaltung in der SAC (Import)
Bei der Verwendung von Importmodellen erfolgt die Implementierung eines Datenmodells und die Transformation der Daten in der SAC. Nach dem Aufbau eines Modells können sowohl Fakten- als auch Dimensionsdaten (inkl. Hierarchien) über Importverbindungen in das Modell geladen werden. Die SAP stellt umfangreiche Konnektoren zur Verfügung, um eine Vielzahl von Quellsystemen anzubinden. Nach der initialen Einrichtung einer Verbindung durch einen SAC-Experten können Fachanwender diese bei Bedarf mit geringem Aufwand aktualisieren. Die Aktualisierung kann auch automatisiert zu regelmäßigen, gewünschten Zeitpunkten erfolgen.
Da nicht in jedem Unternehmen alle Daten in ihrem gewünschten Umfang von einer Datenbank oder einem Quellsystem abrufbar sind oder möglicherweise der Wunsch nach einem ersten PoC mit Testdaten besteht, ist auch der Upload einer Excel-Datei eine hilfreiche Option. Sowohl Fakten- als auch Dimensionsdaten können über ein Datei-Upload-Interface ins System gespielt werden. Nachdem ein passendes Template für die entsprechend notwendige Datenform bereitgestellt wird, kann dieser Upload von weniger technisch versierten Fachbereichsmitarbeitern verwendet werden. Als ad-hoc Variante der Befüllung von Dimensionen mit wenigen Stammdaten, können tabellarische Daten sogar direkt von einem Excel-Sheet in die Dimension kopiert werden. Dies stellt einen sehr einfachen Einstieg für erste Testfälle im System dar.
3.3 Datenhaltung im Backend (Live)
Aus Datenschutzgründen oder wegen einer entsprechend aufgebauten Systemarchitektur ist es in manchen Fällen nicht gewünscht oder nicht notwendig, die Daten in die SAC zu importieren. In diesen Fällen ist es empfehlenswert, auf ein Live-Daten-Modell zurückzugreifen. Hierfür muss kein Datenmodell angelegt werden, da die SAC die Datenstruktur aus dem Backend für die Analyse verwendet. Voraussetzung für die Verwendung von Live-Daten-Modellen ist eine vom Systemadministrator angelegte Systemverbindung zwischen dem Quellsystem und der SAC. Bei der Verwendung von Live-Daten-Modellen empfiehlt es sich das Quellsystem hinsichtlich Abfrage-Performance zu optimieren, um eine gute Gesamt-Performance sicherzustellen. Bei der Verwendung von Live-Daten-Modellen muss kein eigenes Berechtigungskonzept innerhalb der SAC angelegt werden, da die Berechtigungen aus dem Quellsystem übernommen werden.
Diese Unterschiede zwischen den beiden Verbindungsarten lassen sich zusammenfassend in Abb. 4 wiederfinden.
Abb. 4: Zusammenfassung Live- & Import-Verbindung
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die SAC mit verschie...