Julia Mandl, Florian Ullrich
4.1 Vorbereitung vor der Report-Entwicklung
Bei der Entwicklung von Reports muss darauf geachtet werden, vorab ein geeignetes Konzept zu erstellen, welches in Einklang mit der Steuerungslogik eines Unternehmens steht. Für die Konzeption sollten die Zielsetzung des Reports und die Nutzergruppe definiert werden.
Ein Mockup kann für die Implementierung hilfreich sein, da hier schon die Klickpfade und gewünschten Visualisierungen festgehalten werden können. Es ist einerseits möglich, das Mockup als rein grafische Variante in PowerPoint zu erstellen, andererseits können Mockups mit Testdaten direkt im System erstellt werden. Hierbei gilt es zu berücksichtigen, dass ein Dashboard erst gebaut werden kann, wenn die Struktur der Daten abschließend geklärt und ein Datenmodell erstellt ist.
Vor der Umsetzung sollten die Visualisierungsstandards, welche nach Möglichkeit unternehmensweit gelten, in einem Styleguide dokumentiert werden und dieser als Leitfaden kommuniziert werden. Des Weiteren kann eine Entwicklungsrichtlinie mit Namenskonventionen und Nutzungsvorschriften verschiedener Tennants sinnvoll sein, wenn eine mehrstufige Systemlandschaft für die Implementierung verfügbar ist.
Bevor mit der Visualisierung der Geschäftsdaten begonnen wird, sollten die gewünschten Kennzahlen eindeutig definiert werden, sodass deren Berechnungslogik und Interpretation unmissverständlich ist. Die Definition der Kennzahlen erleichtert es auch, zu überprüfen, ob die Kennzahlen mit den vorhandenen Daten abgebildet bzw. berechnet werden können. Eine Dokumentation darüber kann bspw. im späteren Betrieb des Dashboards als Handbuch für die Nutzer verlinkt werden.
Dieser kurze Einschub soll aufzeigen, dass auch abseits von technischen Systemfragestellungen viele Themen bedacht werden sollten, bevor man in einem System Reports entwickeln kann. Diese nicht technischen Themen sind nicht zu unterschätzen und häufig Teil eines größeren Reportingprojektes rund um die SAC.
4.2 Visualisierung
Für eine klare, verständliche und einheitliche Darstellung in Berichten bieten die International Business Communication Standards (IBCS) einen geeigneten Leitfaden. Die Einhaltung dieser Standards bietet eine Reihe von Vorteilen, denn er …
- gibt Vorgaben für die Gestaltung von Managementberichten, um eine einheitliche Berichtssprache zu gewährleisten.
- erleichtert die schnelle Erfassung von Berichten und KPIs.
- ermöglicht es dem Empfänger, sich auf die wichtigsten Fakten des Berichts zu konzentrieren, ohne durch irreführende Botschaften oder Grafiken fehlgeleitet zu werden.
- erhöht die Vergleichbarkeit zwischen verschiedenen Berichten über die gesamte Organisation hinweg.
- reduziert den Aufwand für die Erstellung von Berichten und vereinfacht die Pflege und Verwaltung von Berichten.
Der Styleguide definiert die wichtigsten Gestaltungsprinzipien für das Erscheinungsbild von Dashboards, einschließlich Gestaltungsregeln für
- Farbschema,
- Diagrammschema,
- Tabellenschema und
- Konventionen zur Kennzeichnung.
Die SAC ist IBCS-konform, d. h. sie ermöglicht die vollständige Umsetzung dieses Standards ohne zusätzliche Erweiterungen. Ein vollständiger Styleguide beschreibt auch weitere Standards und Konventionen und ist die Basis für die Entwicklung von Berichten und Dashboards.
4.3 Standard-Dashboards
Für die Implementierung von Berichten werden in der SAC sogenannte Stories verwendet. Dies sind Objekte, welche auf einem Datenmodell aufsetzten und Visualisierungen bereithalten. Eine Story kann für die Darstellung von Canvas und Responsive Dashboards verwendet werden, letztere eignet sich für die Nutzung auf Mobilgeräten. Eine Story wiederum besteht aus beliebig vielen Unterseiten, aus Performance-Gründen empfiehlt es sich jedoch nicht viele Unterseiten in eine Story zu packen, sondern den Umfang einer Story nicht zu groß werden zulassen. Für die Erstellung von Visualisierungen wird die Story zu Beginn mit einem Import oder Live-Datenmodell verknüpft. Es gibt auch die Möglichkeit Daten aus mehreren Datenmodellen, über das sogenannte Data Blending, zu verknüpfen. Ein Grunddesign, welches den Anforderungen des zuvor definierten Styleguides entspricht, kann in der SAC als Template angelegt werden. Dies kann später für alle Dashboards verwendet werden und stellt entsprechendes Layout inklusive Farbgebung, Hintergründe, Logos und Filter- bzw. Navigationsbereich zur Verfügung.
Die SAC bietet viele verschiedenen Visualisierungsarten für die Daten an. Angefangen bei einfachen Balken- und Säulendiagrammen oder Liniendiagrammen hin zu gestapelten Balken oder komplexere Visualisierungen wie Heatmaps oder Radardiagrammen. Neben den Visualisierungen bietet die SAC umfassenden Möglichkeiten, Tabellen zu bauen. Somit lassen sich viele Visualisierungen in Berichten und Dashboards abbilden (s. Abb. 5).
Beim Bauen von Visualisierungen sind keine Code-Kenntnisse erforderlich. Der Endnutzer wählt einen Chart-Typ aus und kann sich anschließend durch die Einstellungen klicken. In der Regel benötigt ein Chart eine Kennzahl und eine Dimension, um Daten visualisieren zu können. Auch eine Kombinat...