Damit die Werte eines Planbereiches in einem anderen weiterverarbeitet werden können, müssen diese umgerechnet werden. Ein Beispiel dazu sind Umsätze, die erst nach Berücksichtigung von Erlösschmälerungen und Skonti zu Einnahmen in der Finanzplanung führen. Ein typischer Fall, auch wohl der komplexeste, ist die Umrechnung von Absatzzahlen in Produktionsmengen.
Absatz ist nicht gleich Produktion
Damit aus der geplanten Absatzmenge Planmengen für die Fertigung werden, sind verschiedenste Umrechnungen vorzunehmen:
Zunächst sind von der Absatzmenge die vorhandenen Lagerbestände zu Beginn der Planungsperiode abzuziehen. Die am Ende der Planungsperiode gewünschten Bestände sind zu addieren.
Sollen 1.000 Stück verkauft werden, liegen 100 Stück auf Lager und sollen am Ende 50 Stück auf Lager liegen, so müssen 950 Stück (1.000 – 100 + 50) gefertigt werden.
Für die so ermittelte Menge an Produkten müssen die Ausschusswerte, die bei der Produktion anfallen, berücksichtigt werden.
Entstehen durchschnittlich 3 % Ausschuss bei der Fertigung des geplanten Produktes, muss die geplante Menge 980 Stück betragen (950 Stück / 97 %).
- Das Produkt besteht in der Regel aus mehreren Bauteilen. Meist sind zumindest der Artikel selbst und das Verpackungsmaterial zu berücksichtigen. Wie viele der Bauteile hergestellt werden müssen, ergibt sich aus den Stücklisten. Über eine Bedarfsauflösung wird die Fertigungsmenge an Bauteilen oder der Verbrauch an Materialien und Verpackungsmaterial ermittelt.
Das Produkt besteht aus zwei Bauteilen A und B. A wird zweimal benötigt, B nur einmal, um das Endprodukt zu fertigen. Die Planproduktion lautet daher 1.920 Stück (2 × 980) von Teil A und 980 Stück (1 × 980) von Teil B.
Bereits bei einem einfachen Beispiel kann die Berechnung sehr komplex werden. Ein großes Risiko bei der Durchführung der Rechnungen ist die Tatsache, dass es sich bei den Rechenparametern auch um Planwerte handelt. Der Lagerbestand zu Beginn der Periode ist während der Planung ebenso wenig bekannt wie der zum Ende der Periode. Ein Ausschussfaktor muss sich auf die Fertigung in der Planperiode beziehen, die Stücklisten sind Planstücklisten, die geplante Veränderungen nachvollziehen müssen.
Die Umrechnung selbst wird aufgrund der notwendigen Kenntnisse gemeinsam von der Kostenrechnung und der Fachabteilung durchgeführt. Die Abteilung bringt das fachliche Wissen über die Zusammenhänge ein, aus der Kostenrechnung kommen Informationen über die Planungen und Veränderungen während der Planperiode.