Rz. 14
Vom technischen Aufbau her betrachtet, ist XBRL eine Open Source Spezifikation, abgeleitet aus dem Standard XML. XBRL ist leicht zu implementieren und plattform- bzw. applikationsunabhängig verwendbar.
Rz. 15
Ein XBRL-Dokument wird durch 3 Hauptkomponenten/-schichten erstellt bzw. dargestellt: die Taxonomie mit Semantik, das Instanzendokument mit der Zuordnung von Inhalten zu den Positionen des Standardschemas sowie ein Style Sheet mit dem Layout der Datendarstellung.
Rz. 16
Zur Entwicklung der Komponenten wird eine XML-Spezifikation benötigt, die einen Standard für den Aufbau der Dokumente bestimmt. Weiterhin existiert eine XBRL-Gesamtspezifikation, die sich aus der XML-Spezifikation ableitet und die Syntax und Semantik von Taxonomien sowie Instanzendokumenten standardisiert.
Rz. 17
Die Taxonomie, welche die wichtigste Komponente eines XBRL-Dokuments darstellt, definiert die möglichen Elemente des XBRL-Dokuments durch Zuweisung etwa eines Namens, eines Datentyps und inhaltlicher Informationen zu Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sowie durch eine abschlussorientierte Einordnung und Beschreibung der Beziehungen zwischen Elementen. Entsprechend enthält eine Taxonomie die Berichtselemente, wie etwa einen Jahresabschluss mit seinen Bestandteilen, und liefert eine Dokumentation von deren Eigenschaften und Beziehungen zueinander, wobei diese von den jeweiligen (Rechnungslegungs-)Normen/ Standards abhängen. In Abhängigkeit des Berichterstattungsszenarios kommen hinsichtlich der Taxonomie 2 verschiedene Varianten der XBRL-Berichterstattung zum Einsatz. Neben einer geschlossenen Berichterstattung, die strukturelle und inhaltliche Veränderungen an einer durch eine privatrechtliche oder eine normgebende Instanz zur Verfügung gestellten Taxonomie ausschließt und die beim Austausch ohne Änderung der Syntax und der Semantik übertragen wird, kommt auch der Einsatz einer offenen Berichterstattung in Betracht. Mit einer offenen Berichterstattung geht dabei die Möglichkeit zur kontextspezifischen Erweiterung einer Taxonomie einher. Eine derartige Taxonomie-Erweiterung kann einerseits in Ermangelung einer Abbildung von für die Berichterstattung erforderlichen – z. B. branchenbedingten – Kontexten in der Basis-Taxonomie notwendig werden. Andererseits kann die individuelle Anpassung der zur Verfügung gestellten Taxonomie nötig sein, etwa um fakultative Berichtselemente (wie beispielsweise einen Nachhaltigkeitsbericht) abzubilden.
Rz. 18
Als Referenz für den Inhalt des Instanzendokuments übernimmt die Taxonomie ferner die Aufgabe der Prüfung, ob ein Instanzendokument richtig mit Inhalt gefüllt wurde. Eine Prüfung der Richtigkeit bzw. Vollständigkeit des Inhalts kann indes nicht geleistet werden.
Rz. 19
Abbildung 2 verdeutlicht die Zusammenhänge zwischen den Hauptkomponenten und den dahinter liegenden Spezifikationen.
Abb. 2: Komponenten zur Erstellung und Darstellung eines XBRL-Dokuments
Rz. 20
Eine automatisierte Überführung von Daten in verschiedene Standards, d. h. von einer Taxonomie zur anderen oder über mehrere hinweg, wird durch die Verknüpfung von Taxonomien ermöglicht. Diese erfolgt über eine Zuordnungstabelle (sog. Mapping-Tabelle), wobei eine regelmäßige Pflege dieser Tabelle notwendig ist, um die Aktualität der Zuordnungen auch bei Änderungen der Taxonomien zu gewährleisten.
Rz. 21
Durch die Trennung von Dateninhalten und Datendarstellung ergibt sich eine einfache Wiederverwendbarkeit von XBRL, da zur Neuerstellung von Berichten nur die Dateninhalte (das Instanzendokument) verändert werden müssen. Bei der Änderung von Rechnungslegungs- oder Darstellungsvorschriften muss dementsprechend nur die Definition der Dateninhalte (die Taxonomie) angepasst werden. Dies gilt jedoch nur so lange, wie die alte und neue Taxonomie dieselbe Hierarchie bzw. dieselben Zuordnungen aufweisen.