Bei Fenstern und Fensteröffnungen ist es entscheidend, eine Balance zwischen der Minimierung von Wärmeverlusten im Winter und der Vermeidung von Überhitzung im Sommer zu finden. In der kalten Jahreszeit sind Fenster häufig die Schwachstellen der Gebäudehülle, durch die wertvolle Wärme entweicht. Moderne, gut isolierte Fenster und Rahmen können diesen Wärmeverlust drastisch reduzieren. Im Sommer jedoch kann die Sonneneinstrahlung durch Fenster die Innenräume stark aufheizen, was ohne geeignete Maßnahmen einen erhöhten Bedarf an Kühlung nach sich ziehen kann. Außen liegende Verschattungssysteme, wie beispielsweise Rollläden, Markisen oder Jalousien, bieten hier effektiven Schutz und sollten bei der Sanierung berücksichtigt werden.

Thermische Eigenschaften, Lichteinfall und Abdichtung

  • G-Wert (Gesamtenergiedurchlassgrad)

    Der G-Wert beschreibt, welcher Anteil der Sonnenenergie durch das Fensterglas hindurch gelangt. Ein hoher G-Wert ist vorteilhaft, da er das Eindringen von natürlichem Sonnenlicht und Wärme ermöglicht, was insbesondere während der kälteren Monate zur Energieeinsparung beitragen kann. Bei modernen Fenstern mit Dreifachverglasung sind G-Werte von circa 0,6 gängig, was bedeutet, dass 60 % der Sonnenenergie durch das Glas ins Innere gelangen kann.

  • U-Wert (Wärmedurchgangskoeffizient)

    Der U-Wert ist ein Maß für den Wärmeverlust durch das Fenster. Ein niedriger U-Wert bedeutet eine bessere Isolierung und somit weniger Wärmeverlust. Die Kombination aus Verglasung und Rahmen bestimmt den U-Wert eines Fensters. Aktuelle, gut isolierte Fensterkonstruktionen erreichen U-Werte von unter 1,5 W/(m2·K). Eine Faustregel besagt, dass der U-Wert der Fenster etwas schlechter sein sollte als der U-Wert der Wand, damit im Winter die Innenscheibe des Fensters der kälteste Punkt im Raum bleibt und somit der Ort, an dem sich Feuchtigkeit niederschlägt.

  • Einbau und Abdichtung

    Die Fensterrahmen müssen exakt waagerecht eingesetzt werden, um eine korrekte Funktion des Fensterflügels zu gewährleisten. Dieser sollte in jeder Position offen stehen bleiben können, ohne von selbst zu schwingen. Die Anschlüsse zwischen Fensterrahmen und Außenwand sind essenziell. Sie müssen von außen regendicht und von innen luftdicht sein, um Schutz gegen Witterungseinflüsse und Wärmeverluste zu bieten. Dies erreicht man durch fachgerecht angebrachte Dichtungen, Kompribänder oder speziellen Dichtschaum. Zusätzlich sollte darauf geachtet werden, dass unter den Fensterbänken und um Rollladenkästen herum keine undichten Stellen verbleiben.

Fenster: Unterschiede der Verglasung

Beim Austausch der Fenster sollten auch Einbruchschutz und Schalldämmung im Auge behalten werden, um sicherzustellen, dass die neuen Elemente nicht nur zu einer effizienten Energiebilanz beitragen, sondern auch sicherer und komfortabler sind.

Rollladenkästen

Alte Rollladenkästen sind oft unzureichend gedämmt und stellen daher eine Schwachstelle in der Gebäudehülle dar, durch die viel Heizenergie verloren gehen kann (siehe auch Kap. 3.1.2.3). Wenn die Fenster nicht ausgetauscht werden, können die Rollladenkästen von innen nachträglich gedämmt werden. Dazu eignen sich hochisolierende Dämmstoffplatten oder feste Dämmmatten. Fugen sollten abgedichtet werden, um die Dämmwirkung zu verbessern.

Bei einem Fenstertausch im Zuge einer energetischen Sanierung empfiehlt es sich auf jeden Fall, auch die Rollladenkästen durch moderne, gut isolierte Systeme zu ersetzen. Diese sollten im Dämmwert mit den neuen Fenstern und der zu dämmenden Außenwand übereinstimmen. Die Installation neuer Rollladenkästen sollte aufgrund der Komplexität und zur Sicherstellung der Qualität und Gewährleistung durch Fachleute, in diesem Fall Fensterbauer, erfolgen. Sie sorgen für eine fachgerechte Ausführung und die Einhaltung der notwendigen Dämmstandards.

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