Deutscher Bauherrenpreis: Das sind die Sieger 2024

Die Gewinner des Deutschen Bauherrenpreises 2024 stehen fest: Insgesamt wurden acht innovative Projekte am 26. Juni beim Wohnzukunftstag des GdW in Berlin ausgezeichnet.

Der Deutsche Bauherrenpreis steht traditionell unter dem Motto "Hohe Qualität – tragbare Kosten". Prämiert wurden auch in diesem Jahr innovative Wohnprojekte, die übertragbare und bezahlbare Lösungen anbieten. Die feierliche Preisverleihung fand am 26. Juni beim Wohnzukunftstag des GdW auf dem EUREF-Campus in Berlin statt.

Beworben hatten sich 195 Projekte, darunter Neubauten, Modernisierungen und Umbauten, von denen 30 nominiert wurden. Die Jury unter dem Vorsitz von Peter Stubbe, ehemaliger Vorstand der Gewoba Bremen, zeichnete fünf herausragende Beispiele mit dem Deutschen Bauherrenpreis 2024 aus. Drei weitere Beiträge zu den Themen "Freiraumgestaltung / Klimaanpassung", "Denkmalschutz" und "Bauen mit Holz" erhielten jeweils einen Sonderpreis.

"In der Jury sind uns vor allem die vielen guten Beispiele für Umnutzung und Umbau des Bestands aufgefallen, die ein Zeichen für verantwortliches Planen und Bauen angesichts des Klimawandels setzen", kommentierte Jan O. Schulz, Mitglied im Präsidium des Bundes Deutscher Architektinnen und Architekten (BDA) – einem der drei auslobenden Verbände neben dem Spitzenverband der Wohnungswirtschaft GdW und dem Deutschem Städtetag (DST) – die Auswahl.

Sieger-Projekte beim Bauherrenpreis 2024

Umbau Gesobau-Verwaltungssitz zu Seniorenwohnen, Berlin

Der Gesobau ist es mit dem Umbau des ehemaligen Verwaltungssitzes gelungen, Büroflächen zu Wohnungen umzuwandeln und sich dabei an den Bedürfnissen der Mieter in der Nachbarschaft zu orientierten. Der Umbau zeigt laut Jury vorbildlich, wie die Transformation von Bürogebäuden zur Schaffung von mehr Wohnraum gelingen kann.

Umbau Gesobau-Verwaltungssitz zu Seniorenwohnen, Berlin
Bauherr: Gesobau AG, Berlin
Architektur: Anne Lampen Architekten BDA, Berlin
Freiraumplanung: Mewis Landschaftsarchitekten, Biesenthal

Rheinwohnungsbau Düsseldorf: Wohnquartier Sermer Weg / Volkardeyer Weg

Die Rheinwohnungsbau macht mit dem Projekt "Wohnquartier Sermer Weg / Volkardeyer Weg" deutlich, dass eine vernünftige Kombination aus Abriss, Neubau und Bestandserhalt gute Antworten für die qualitätsvolle Weiterentwicklung von Wohnquartieren bieten kann.

Wohnquartier Sermer Weg / Volkardeyer Weg, Düsseldorf
Bauherr: Rheinwohnungsbau GmbH, Düsseldorf
Architektur: hector3architekten; Schmale Architekten GmbH, Grevenbroich
Freiraumplanung: Green Landschaftsarchitekten Clever + De Jonghe PartGmbB, Duisburg

Eigenbetrieb Immobilienwirtschaft Erftstadt: Wohnen für Geflüchtete – Typenhäuser

Mit dem Projekt "Wohnen für Geflüchtete" zeigt Erftstadt nicht nur Verantwortung für die Unterbringung von Geflüchteten, sondern zugleich auch eindrucksvoll, dass Flüchtlingswohnungen mit einer hohen architektonischen Qualität künftig in den normalen Wohnungsmarkt überführt werden können.

Wohnen für Geflüchtete – Typenhäuser, Erftstadt-Liblar
Bauherr: Eigenbetrieb Immobilienwirtschaft Stadt Erftstadt, Erftstadt
Architektur: Lorber Paul Architektur und Städtebau, Köln
Freiraumplanung: Club L94 Landschaftsarchitekt*innen, Köln

Gemeinde Feldkirchen: Wohnanlage Raiffeisengelände

Mit der Wohnanlage Raiffeisengelände ist es der Gemeinde Feldkirchen in besondere Weise gelungen, ein integriertes Wohnquartier und qualitätsvollen neuen Stadtbaustein zu schaffen, der positiv in die Nachbarschaft hineinwirkt.

Wohnanlage Raiffeisengelände, Feldkirchen
Bauherr: Gemeinde Feldkirchen, Feldkirchen
Architektur: Felix+Jonas Architekten mit m3 Bauprojektmanagement für LPH 6-9, München
Freiraumplanung: Mahl Gebhard Konzepte, Landschaftsarchitekten BDLA Stadtplaner, München

Collegium Academicum: Neubau Studierenden- und Auszubildendenwohnheim dgj 223, Heidelberg

Dem Collegium Academicum in Heidelberg ist es gelungen, in einem partizipativen Prozess mit den künftigen Bewohnern einen innovativen Holzbau für Azubis und Studierende zu schaffen, der durch die konsequente Orientierung auf nachhaltiges, gemeinschaftlich orientiertes und bezahlbares Bauen in besonderer Weise beeindruckt.

Neubau Studierenden- und Auszubildendenwohnheim dgj 223, Heidelberg
Bauherr: Collegium Academicum GmbH, Heidelberg
Architektur: DGJ Architektur GmbH, Frankfurt am Main
Freiraumplanung: GDLA Gornik Denkel Landschaftsarchitektur partg mbb, Heidelberg

Sonderpreise 2024: Von Denkmalschutz bis Holz

Howoge: Wohnbauten in der Hauptstraße, Berlin

Der Howoge ist es nach Auffassung der Jury mit der Ergänzung der Wohnanlage in Berlin-Rummelsburg vorbildlich gelungen, den Herausforderungen des Klimawandels durch eine bewusste Freiraumgestaltung und umfangreiche Maßnahmen zur Klimaanpassung zu begegnen und eine hohe Aufenthaltsqualität für die Bewohner zu schaffen.

Wohnbauten in der Hauptstraße, Berlin
Bauherr: Howoge Wohnungsbaugesellschaft mbH, Berlin
Architektur: Roedig.Schop Architekten bda, Berlin
Freiraumplanung: HochC Landschaftsarchitekten, Berlin

GWG: Alte Schule – Wohnen am Pestalozzipark, Halle (Saale)

Mit dem Umbau der denkmalgeschützten "Alten Schule" aus dem Jahr 1929 in Wohnungen und einer Geschäftsstelle der GWG "Eigene Scholle" zeigt die Genossenschaft durch großen Ideenreichtum beispielhaft, welche Umnutzungspotenziale in leergefallenen Schulgebäuden bestehen.

Alte Schule – Wohnen am Pestalozzipark, Halle (Saale)
Bauherr: GWG "Eigene Scholle" eG, Halle (Saale)
Architektur: Enke Wulf Architekten, Berlin
Freiraumplanung: Enke Wulf Architekten, Berlin

Sozialbau Kempten: Wohnen am Weiher

Die Sozialbau Kempten zeigt, dass auch hochgeschossige Wohngebäude ausschließlich aus einheimischen Hölzern und ohne Beton auf der Grundlage innovativer Brandschutzkonzepte gebaut werden können. Ein wichtiges Zeichen für nachhaltiges Bauen in Deutschland.

Wohnen am Weiher, Kempten
Bauherr: Sozialbau Kempten Wohnungs- und Städtebau GmbH, Kempten
Architektur: Die Sozialbau, Kempten
Freiraumplanung: Geiger & Waltner Landschaftsarchitekten, Kempten

Deutscher Bauherrenpreis: Die Quadratur des Kreises?

Der Deutsche Bauherrenpreis wird von den drei auslobenden Verbänden GdW, BDA und DST, die sich zur AG KOOP zusammengeschlossen haben, seit 1986 alle zwei Jahre vergeben. Gefördert wird der Preis vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB). Partner ist der Bund Deutscher Landschaftsarchitekt:innen (bdla).

"Die heutigen Preisträger zeigen, Bauen geht bezahlbar und mit hoher Qualität. Das sollte nicht nur in Zeiten schwieriger Rahmenbedingungen die Richtschnur für Projekte sein", sagte Bauministerin Klara Geywitz (SPD) bei der Preisverleihung. Besonders begeistert habe sie, wie gut Gewerbe- und andere Funktionsgebäude zu Wohnraum umgenutzt werden können.

"Die Herausforderungen für Bauherren werden von Jahr zu Jahr immer komplexer", erinnerte GdW-Präsident Axel Gedaschko. Fehlende Grundstücke, eine schwierige Finanzierungslage und der Klimawandel seien nur drei von vielen Problemfeldern, denen sich Bauwillige derzeit stellen müssten. Die Förderkulisse spiele eine entscheidende Rolle, um die Mieten bezahlbar zu halten und in hoher Qualität mit tragbaren Kosten bauen zu können.

"Was sich wie die Quadratur des Kreises anhört, ist machbar. Die beim Deutschen Bauherrenpreis ausgezeichneten Projekte zeigen: Hohe Qualität zu tragbaren Kosten ist auch unter schwierigen Rahmenbedingungen möglich, wenn alle Beteiligten ihre Fähigkeiten zusammenführen", zeigte sich Burkhard Jung (SPD), Oberbürgermeister von Leipzig und DST-Vizepräsident, zuversichtlich: "Wir hoffen, dass die guten Beispiele aufgegriffen und vervielfältigt werden."

Weitere Informationen zum Deutschen Bauherrenpreis


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Schlagworte zum Thema:  Award, Bauträger, Wohnungsunternehmen