Insolvenz von fünf DRK-Krankenhäusern in Rheinland-Pfalz

Der Landesverband des Deutschen Roten Kreuzes in Rheinland-Pfalz zieht sich aufgrund hoher wirtschaftlicher Belastungen aus dem Krankenhausbereich zurück. Dies betrifft fünf Kliniken, die erneut Insolvenzantrag gestellt haben und Millionenforderungen gegenüberstehen.

Der Landesverband des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Rheinland-Pfalz zieht sich aus dem Krankenhausbereich zurück. Als Grund nannte er die hohen wirtschaftlichen Belastungen. Fünf angeschlagene Klinikstandorte des DRK hatten Ende vergangenen Jahres erneut einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht in Mainz gestellt. 

Hohe wirtschaftliche Belastungen durch Forderungen der Rheinischen Zusatzversorgungskasse

Die Kliniken sähen sich Millionenforderungen der Rheinischen Zusatzversorgungskasse gegenüber. Sie könnten deshalb die Verpflichtungen zur betrieblichen Altersversorgung für einen Teil ihrer Belegschaft nicht erfüllen, hatte die DRK-Trägergesellschaft erklärt. Damit habe das erarbeitete Sanierungskonzept nicht mehr umgesetzt werden können.

Der Landesverband habe sich bis zuletzt für die Rettung und damit den Verbleib der überwiegend kleineren Krankenhäuser unter dem Dach des DRK starkgemacht, hieß es. Angesichts der hohen wirtschaftlichen Belastungen sowie der unklaren gesundheitspolitischen Zukunftsaussichten könne das rheinland-pfälzische Rote Kreuz sein Krankenhausangebot aber nicht länger aufrechterhalten, ohne dass sein Kernauftrag als nationale Hilfsgesellschaft gefährdet ist.

Gesundheitsminister bedauert Insolvenz der DRK-Krankenhäuser

Der rheinland-pfälzische Gesundheitsminister Clemens Hoch bedauert es, dass sich das Deutsche Rote Kreuz (DRK) endgültig aus dem Betrieb von Krankenhäusern verabschiedet. «Ich bin enttäuscht, dass die bisherigen Ankündigungen des DRK bisher alle nicht eingehalten wurden», sagte der SPD-Politiker in Mainz. 

Medizinische Versorgung während der Insolvenz gesichert

Die medizinische Versorgung sei auch während der Insolvenz vollumfänglich gesichert, sagte Hoch. «Wir werden uns als Land mit aller Kraft dafür einsetzen, dass das betroffene Angebot erhalten bleibt.» Gespräche mit anderen Trägern über die Aufstellung in der Versorgungslandschaft liefen bereits. Er werde die betroffenen Städte und Landkreise sowie die Insolvenzverwalter und die Schwesternschaften als Mitträger der Einrichtungen zu einem Runden Tisch einladen. «Durch die neuerliche Insolvenzanmeldung von DRK-Gesellschaften sind auch weitere Einrichtungen der Gesundheitsversorgung betroffen», sagte Hoch. In der Trägergesellschaft und weiterer von der Insolvenz betroffener Tochtergesellschaften seien auch die Kinder- und Jugendpsychiatrie in Bad Neuenahr, das Schmerz-Zentrum in Mainz, die DRK Kamillus-Klinik in Asbach sowie die Tageskliniken in Worms und Bad Kreuznach als etablierte und wichtige Gesundheitsversorger im Land enthalten. 

dpa

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