Bessere Bezahlung von Ärzten im Gesundheitsdienst gefordert

Arztinnen und Ärzte im öffentlichen Gesundheitsdienst sind im Vergleich zu ihren Kollegen in Krankenhäusern schlechter bezahlt. Der Deutsche Beamtenbund dbb und der Bundesverband der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖGD) fordern eine bessere Vergütung, um Personalmangel vorzubeugen.

Hintergrund sind die seit über drei Jahren andauernden Tarifverhandlungen über die Bezahlungsbedingungen der Ärzte im kommunalen ÖGD mit der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA). „Von aktuell rund 3.500 Arzt-Stellen im ÖGD sind etwa 400 mehr als sechs Monate lang unbesetzt – Hauptgrund ist die wesentlich schlechtere Bezahlung der Mediziner in den Gesundheitsämtern im Gegensatz zu ihren Kollegen an Krankenhäusern“, kritisiert dbb-Verhandlungsführer Willi Russ. „Da die Ärzte im ÖGD in der Regel eine Facharztausbildung benötigen, um angestellt zu werden, kommen sie aus Krankenhäusern, und der berufliche Wechsel würde zu einem Verlust von bis zu 1.000 EUR monatlich führen. Da ist es kein Wunder, dass der ÖGD personell ausblutet.“

Forderung nach Angleichung der Gehälter und Zulage  

Gemeinsam mit der dbb-Fachgewerkschaft BVÖGD fordert der dbb von der VKA deshalb eine Angleichung der Gehälter über eine tariflich fest vereinbarte Zulage. Die bislang praktizierte optionale Zulage, über deren Gewährung und Höhe der Arbeitgeber jeweils selbst entscheiden kann, habe sich nicht bewährt und reiche nicht aus, um die Rekrutierungsprobleme nachhaltig zu lösen. „Wir brauchen eine verbindliche Einkommenssteigerung, damit der ÖGD zu einem attraktiven Arbeitgeber für kompetente Mediziner wird. Gelingt dies nicht, ist eine tragende Säule des Gesundheitswesens in Deutschland und damit ein wichtiger Bestandteil staatlicher Daseinsvorsorge in ernster Gefahr“, so die Vorsitzende des BVÖGD, Dr. Ute Teichert-Barthel.

dbb-Pressemitteilung

Schlagworte zum Thema:  Arzt, Vergütung, Zulage