Bundesländer fordern Ausbildungsfonds gegen Pflegenotstand

Ein neuer Ausbildungsfonds soll nach dem Willen der Bundesländer gegen die wachsende Lücke bei Pflegekräften helfen. Eine entsprechende Forderung beschloss der Bundesrat am Freitag in Berlin. Bei der derzeit beratenen Pflegereform solle Geld aus dem geplanten Pflegevorsorgefonds auch in so einen Topf für die Ausbildung fließen.

Mit dem von der Union durchgesetzten, aber umstrittenen Vorsorgefonds sollen bis 2033 große Summen angespart werden - mehr als 1,2 Milliarden Euro pro Jahr. Mit dem Geld sollen für die Versicherten zu große Beitragsanhebungen ab 2034 verhindert werden, wenn die starken Geburtsjahrgänge 1959 bis 1967 ins typische Pflegealter kommen.

Die nordrhein-westfälische Fachministerin Barbara Steffens (Grüne) forderte entscheidende Schritte zur Stärkung der Pflegefachkräfte. Die Zahl der Pflegebedürftigen könnte laut Experten bis zum Jahr 2030 von rund 2,4 auf 3,4 Millionen steigen. Eine Lücke von bis zu 500.000 Vollzeitstellen in der Langzeitpflege erwartet der Bremer Gesundheitsökonom Heinz Rothgang binnen 20 Jahren. Bund und Länder haben bisher geplant, dass die Pflegeausbildung generell kostenlos wird und Alten- und Krankenpfleger einheitlich ausgebildet werden.

dpa

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