BW bemüht sich um Nachwuchs für die öffentliche Verwaltung

Das Land Baden-Württemberg bemüht sich angesichts einer bevorstehenden Welle an Pensionierungen und des Konkurrenzkampfes mit der Privatwirtschaft um Nachwuchs für die öffentliche Verwaltung.

Aus einem internen Papier des Innenministeriums geht hervor, dass über eine weitere Flexibilisierung der Arbeitszeit, mehr Betreuungsangebote für Kinder, leichtere interne Jobwechsel und die weitere Umwandlung von befristeten Verträgen in unbefristete nachgedacht wird. Wie etwaige Mehrkosten finanziert werden sollen, ist allerdings noch offen.

Investition für mehr Personal

SPD-Fraktionschef Claus Schmiedel erklärte, es gehe um eine gezielte Personalentwicklung und eine Weiterentwicklung des Leitbildes für den öffentlichen Dienst - mit dem Einsatz von neuen Medien, neuen Kommunikationsformen wie dem Internet, einem moderneren Familienbild und mehr Bürgerbeteiligung. Dabei sei es durchaus denkbar, dass man an der einen oder anderen Stelle auch mehr Geld in die Hand nehme. «Aber das zahlt sich aus durch gute Dienstleistungen», meinte der Fraktionschef. Die Koalition hatte das Innenministerium beauftragt, sich Gedanken über das Thema zu machen. Die Vorschläge sollen bei den nächsten Koalitionsbesprechungen präsentiert werden, sagte Schmiedel.

Der SPD-Politiker führte aus, dass sich beispielsweise Probleme bei der Besetzung von Schulleiterstellen abzeichneten. Ein Schulleiter sei heute eher Bildungsmanager - das neue Berufsbild müsse man entsprechend anpassen, um junge Menschen für die Aufgaben interessieren zu können. Insgesamt gelte: «Wir wollen unsere Mitarbeiter nicht nur durch die Kostenbrille betrachten.» Ein Sprecher von Finanzminister Nils Schmid (SPD) sagte: «Wir wollen einen attraktiven öffentlichen Dienst. Die Voraussetzungen dazu müssen wir nachhaltig sichern.» Über die Kosten der Vorschläge aus dem Innenministerium werde es noch Beratungen geben.

dpa