Vorschläge des Beamtenbundes zur Nachwuchsgewinnung
Der dbb Bundesvorsitzende Klaus Dauderstädt sieht Anpassungsbedarf in in zweierlei Richtung - zum einen in der Personalpolitik und zum anderen bei der historisch vorgehaltenen Infrastruktur. Es müsse geprüft werden, was künftig noch notwendig und wichtig sei.
Steigendes Durchschnittsalter im öffentlichen Dienst
Dauderstädt erinnerte daran, dass seit 1993 das Durchschnittsalter der in der Bundesverwaltung Beschäftigten auf über 45 Jahre gestiegen ist, dass in den nächsten zehn Jahren 23,5 Prozent – das sind über 700.000 – von ihnen altersbedingt ausscheiden und im öffentlichen Dienst schon jetzt 100.000 Fachkräfte fehlen. „Nachwuchsgewinnung wird bereits heute weder sektoral noch regional in erforderlichem Umfang geleistet“, so Dauderstädt.
Um den vom dbb vorgeschlagenen Demografie-Pakt mit Leben zu erfüllen, werde der gewerkschaftliche Dachverband unter anderem in einer umfangreichen Kampagne Berufsgruppen des öffentliches Dienstes vorstellen, kündigte Dauderstädt an. „Dafür nutzen wir die am weitesten verbreitete Schülerzeitung ‚Spiesser‘, denn wir haben großes Interesse daran, dass die jungen Leute die Attraktivität des öffentlichen Dienstes erkennen.“
Kritische Bereiche wie das Gesundheitswesen müssen gestärkt werden
Zwar habe die Bundesregierung mit Fachkräftegewinnungsgesetz, Altersgeldgesetz und den Neuregelungen bei der Pflege schon einiges getan, um die Konkurrenzfähigkeit des Arbeitsmarktes öffentlicher Dienst zu sichern. Die Entwicklung in Krisenbereichen wie etwa dem öffentlichen Gesundheitsdienst, wo vor allem aufgrund schlechter Einkommensperspektiven die Zahl der Ärztinnen und Ärzte von 3.800 (1995) auf derzeit nur noch 2.370 gesunken ist, gibt laut Dauderstädt aber zu denken.
Auch die hohe Zahl von öffentlich Beschäftigten, die die vorgesehene Altersgrenze nicht erreichen, stimme ihn besorgt, so der dbb Chef. „Es muss deutlich mehr dafür getan werden, die Älteren sinnvoll und in ihrer Gesundheit ungefährdet am Arbeitsplatz zu halten.“
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