Lehrerverband kritisiert Bezahlung von Schulleitern
Der sächsische Lehrerverband hat die im Freistaat geltende Praxis bei der Bezahlung von Schulleitern kritisiert und erneut eine tarifliche Entgeltordnung gefordert. Derzeit würden viele Schulleiter vor allem an kleineren Schulen nach ihrer Bestellung zumindest zeitweilig nicht mehr verdienen als andere Lehrer, sagte Lehrerverbandschef Jens Weichelt. Das Kultusministerium bestätigte einen Bericht, wonach derzeit rund 270 von insgesamt 1350 Schulleitern in Sachsen noch nicht die für ihre Funktion vorgesehene höchste Entgeltstufe erreicht haben. Dies sei aber ein ganz normales Verfahren nach Beamtenrecht, hieß es.
Beamtenrecht lässt keine andere Besoldung zu
«Das Beamtenrecht macht es erforderlich, dass der Beamte einen Bewährungsaufstieg durchlaufen muss», sagte der Sprecher des Kultusministeriums, Dirk Reelfs. Deshalb würden Lehrer, die zum Schulleiter bestellt worden seien, auch erst nach einer gewissen Zeit in die oberste Besoldungsgruppe aufsteigen. Derzeit sei dies bei 104 Oberschulleitern, 85 Grundschulleitern, 58 Förderschulleitern, 19 Leitern von Gymnasien und 6 Leitern von Berufsbildenden Schulen der Fall. Der Leiter eines Gymnasiums brauche im Durchschnitt etwa drei Jahre, um von der Besoldungsgruppe A13 in die höchste Gruppe (A16) aufzusteigen.
«Formaljuristisch ist das nicht zu beanstanden», sagte der Lehrerverbandschef. Er sprach aber von einem schlechten Signal, «weil dringend Schulleiter gebraucht werden». Derzeit seien in Sachsen 80 Rektorenposten unbesetzt. Vor allem bei kleinen Grundschulen mit höchstens 80 Schülern laufe ein neuer Schulleiter Gefahr, überhaupt nicht mehr als andere Lehrer zu verdienen.
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