Migranten sollen für öffentlichen Dienst begeistert werden
Der stellvertretende dbb Bundesvorsitzende Hans-Ulrich Benra äußerte dazu: „Dass sich die Bundesregierung auch in dieser Legislaturperiode intensiv mit Maßnahmen zur Verbesserung der Integration insbesondere von jungen Migrantinnen und Migranten am Arbeitsmarkt befasst, ist zu begrüßen." Dem Arbeitsmarkt öffentlicher Dienst komme hier eine Vorbildfunktion zu, nicht zuletzt auch, weil dort der Fachkräftemangel besonders früh auftrete.
In Zukunft werde jeder qualifizierte junge Mensch gebraucht, um die schon heute erkennbaren Altersabgänge auszugleichen. "Dabei muss ohne Vorbehalte über Wege zur Verbesserung der künftigen Personalgewinnung von Zuwanderern nachgedacht werden. Alle Maßnahmen, die geeignet sind, qualifiziertes Personal für eine Beschäftigung im öffentlichen Dienst zu begeistern, sollten geprüft werden“, so der dbb Fachvorstand für Beamtenpolitik.
Anonyme Bewerbungen sollen zur Gleichbehandlung der Bewerber beitragen
Anonymisierte Bewerbungsverfahren könnten dabei einen wichtigen Beitrag leisten, um zu einer diskriminierungsfreieren Einstellungspolitik zu gelangen. Behördennahe Berufsvorbereitung könne zudem die Bereitschaft zu einer späteren Berufsausbildung oder dem Eintritt in das Beamtenverhältnis wecken. „Allerdings müssen auch die Beschäftigungsbedingungen verbessert werden“, betonte Benra. So gebe es beispielsweise im Beschäftigungssektor Schule und Frühpädagogik, der bei Migrantinnen und Migranten als potenzielles Berufsfeld aktuell sehr gefragt sei, eine Reihe von Verbesserungsmöglichkeiten, etwa perspektivisch angelegte Personalentwicklung, ausbildungsgerechte Bezahlung und noch flexiblere Beschäftigungsmöglichkeiten.
Öffentlicher Dienst muss sich als attraktiver Arbeitgeber präsentieren
Auch Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) äußerte sich im Rahmen des Integrationsgipfels unter der Leitung von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zur Integration von Migrantinnen und Migranten als Beschäftigte und informierte, dass im Geschäftsbereich des Bundesinnenministeriums derzeit eine freiwillige anonymisierte Umfrage zu den Zuwanderungshintergründen der Beschäftigten laufe, deren Ergebnisse im kommenden Jahr vorliegen und bekannt gemacht sollten. Zu den Gründen, warum junge Migrantinnen und Migranten den öffentlichen Dienst eher zögerlich als Arbeitgeber in Betracht ziehen, vermutete der Minister, dass es noch zu wenige entsprechende familiäre Vorbilder gebe und der öffentliche Dienst in anderen Kulturkreisen weniger gut beleumundet sei als in Deutschland.
Integrationsgipfel soll zu mehr Bildungsgerechtigkeit führen
Der Integrationsgipfel der Bundesregierung ist eine Konferenz, auf der seit 2006 Vertreter aus Politik, Migrantenorganisationen, Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden, sowie weiteren Vereinen aus Gesellschaft, Sport und Kultur Probleme der Zuwandererintegration in der Bundesrepublik Deutschland diskutieren und gemeinsam Lösungen erarbeiten. Auslöser für die Konferenzserie waren unter anderem die Ergebnisse der PISA-Studien, die verdeutlichten, wie sehr der Erfolg im deutschen Bildungssystem mit der Herkunft und dem familiären Bildungshintergrund zusammenhängt.
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