Wie reagiert der öffentliche Dienst auf den demographischen Wandel?
Im Herbst 2016 hat die Heinrich-Heine Universität Düsseldorf mit dem Institut für Verwaltungsberatung und der Perseo GmbH eine empirische Studie zum Personalmanagement durchgeführt. Es wurden Personaler in 74 Behörden in Deutschland befragt. Die erhobenen Daten geben erstmals einen Überblick zum aktuellen Stand des Personalmanagements in öffentlichen Verwaltungen.
Demographischer Wandel als Herausforderung für Personalmanagement im öffentlichen Dienst
Die meisten Befragten haben das Problem des Fachkräftemangels erkannt und sehen laut Studie die Suche nach qualifizierten Mitarbeitern als große Herausforderung für die öffentlichen Verwaltungen. Doch wie sieht es aktuell in den Behörden aus? Mehrheitlich nutzen Behörden zum Beispiel Altersstrukturanalysen. Mit diesem Instrument verschaffen sich Personalplaner einen Überblick, welche Mitarbeiter in den Abteilungen langfristig in den Ruhestand gehen und wie viele Stellen neu besetzt werden müssen. Etwa zwei Drittel der befragten Verwaltungen führen auch Abwesenheits- und Fehlzeitenanalysen durch. Dadurch lässt sich zum Beispiel feststellen, ob die Mitarbeiter in bestimmten Arbeitsbereichen besonders häufig krank sind und welche Gründe das möglicherweise hat.
Digitale Methoden bei Rekrutierung und Auswahl neuer Beschäftigter
Bei der Rekrutierung und Auswahl neuer Mitarbeiter geht der Trend klar in Richtung digitale Methoden. So möchten Verwaltungen bei der Bewerberansprache in Zukunft stärker auf Online-Jobbörsen und Social-Media-Kanäle, wie z.B. Facebook setzen. Auch die Bewerbungen sollen zukünftig seltener per Post, sondern häufiger direkt online per Webformular an die Verwaltungen gehen. Die Digitalisierung zeigt sich auch in den Personalauswahlverfahren. So sollen die Einstellungsinterviews in Zukunft häufiger von Testverfahren flankiert werden, die die Bewerber online von Zuhause oder in den Verwaltungen per iPad durchführen.
Auf rund 20 Seiten fasst die Studie die wichtigsten Ergebnisse der Befragung zusammen. Die Erhebung soll zukünftig alle zwei Jahre durchgeführt werden, um langfristige Entwicklungen und Trends im Personalmanagement öffentlicher Verwaltungen aufzuzeigen.
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