TV-L: Verhandlungen über Lehrereingruppierung

Die Verhandlungen über eine tarifliche Absicherung für die deutschlandweit rund 200.000 angestellten Lehrerinnen und Lehrer zählen zu den besonders schwierigen Punkten des gewerkschaftlichen Forderungspakets bei den Verhandlungen zum TV-L.

Für Willi Russ, dbb Fachvorstand Tarif und Verhandlungsführer für die Ende Januar beginnende Einkommensrunde, besteht dringender Handlungsbedarf: „Diese Gruppe der Arbeitnehmer fällt unter keine Eingruppierungsordnung. Stattdessen erfolgt die Bezahlung per ordre de mufti, liegt also im Ermessen der Länder als Arbeitgeber. Wir wollen diesen Anachronismus seit vielen Jahren beseitigen und eine Eingruppierungsordnung schaffen“.

Die Ablehnung der bereits zur Einkommensrunde 2011 an die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) herangetragenen dbb-Forderung für eine Lehrer-Tarifordnung, habe bei den Betroffenen zu großen Frustrationen geführt: Russ fordert, dass in der nächsten Tarifrunde ein deutlicher Schritt hin zu einer Grundtarifierung gemacht wird.

Die Schaffung dieser neuartigen Tarifstruktur wird wegen des großen Nachholbedarfs „in einem Schritt“ möglicherweise nicht gelingen. Auch auf der Seite der Arbeitgeber besteht aber Verhandlungsbereitschaft. „Die Frage ist nur, in welchem Umfang. Und der Teufel steckt da eben im Detail. Denn aufgrund des seit langem anhaltenden tariflosen Zustandes ist die Lage in jedem Bundesland anders. Aus unserer Sicht müssen wir in dieser Runde mindestens einen Fuß in die Tür bekommen. Und ich bin bedingt optimistisch, dass das gelingt.“, so Russ.

Die Tarifverhandlungen für die Tarifbeschäftigten der Länder in der TdL beginnen am 31. Januar 2013 in Berlin. Sie sollen am 14. und 15. Februar 2013 sowie am 7. und 8. März 2013 in Potsdam fortgesetzt werden.

Pressemitteilung dbb

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