Zuwanderung soll Personalmangel in der Pflege mildern

Der Fachkräftemangel in der Pflege kann nach Einschätzung der Bundesagentur für Arbeit nur durch Zuwanderung beseitigt werden. Darüber hinaus sollen durch attraktivere Arbeitsbedingungen mehr Arbeitskräfte gewonnen werden.

Einer immer älter werdenden Gesellschaft gehen die Altenpfleger aus: Der Fachkräftemangel in der Altenpflege ist nach Einschätzung der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit ein immer größer werdendes Problem. Im Jahr 2016 werden in Bayern bereits 3.900 Spezialisten fehlen, wie Behördenchef Ralf Holtzwart in Nürnberg sagte. Schon jetzt gebe es fast 1.300 offene Stellen, aber nur 430 Altenpfleger auf Stellensuche. «Allein aus dem Arbeitslosenbereich heraus können wir den Bedarf an Fachkräften nicht decken», betonte Holtzwart. Der Pflegeberuf müsse deshalb attraktiver gemacht werden und auch Zuwanderung werde gebraucht.

Bessere Arbeitsbedingungen und mehr Flexibilität gefordert

Im Inland müsse man unter anderem mehr junge Männer für die Altenpflege begeistern, sagte Holtzwart. Mit Teilzeitausbildungen könnten auch ältere Interessenten gewonnen werden, über Teilqualifizierungen müsse ebenfalls nachgedacht werden. Holtzwart forderte zudem eine bessere Bezahlung und größere Aufstiegschancen, um Fachkräfte und Pflegehelfer langfristig in ihrem Beruf zu halten.

Bürokratische Hürden behindern die Zuwanderung

Nichtsdestotrotz sei klar, dass der Bedarf auf diese Weise nicht zu decken sei. Ein seit gut einem Jahr bestehendes Programm, mit dem ausländische Fachkräfte nach Deutschland geholt werden sollen, stoße aber bislang auf verhaltenes Interesse bei den Arbeitgebern und auf bürokratische Hürden, berichtete Holtzwart. Joachim Görtz vom Verband privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) beklagte vor allem, dass die Regierungsbezirke bei der Anerkennung der ausländischen Ausbildungen wegen Personalmangels zu viel Zeit benötigten.

dpa

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