Auch wenn wir folgend von verschiedenen Phasen sprechen, sind die Phasen selbst wie die Übergänge zwischen ihnen fließend und häufig nicht so klar trennbar. Eine Kollegin z. B. führt zunächst so genannte "Chemie-Gespräche" (s. o.), das sind kurze 20- bis 30-minütige Kennenlern-Gespräche, an deren Ende der Coachee entscheidet, ob„die Chemie stimmt“. In unverbindlichem Rahmen kann der Coachee so "schnuppern" und sich ganz persönlich entscheiden, ohne das begründen zu müssen.
In der Einstiegs- und Kennenlernphase wird die Ausgangssituation besprochen und abgeklärt, ob sich die verschiedenen Vorstellungen an den Coaching-Prozess vereinbaren lassen.
Für den Coachee ist hier wichtig, rasch Vertrauen in den Coach zu gewinnen und von dessen Kompetenz zur Hilfestellung überzeugt zu sein. Das gegenseitige Kennenlernen schafft den Rahmen für die notwendige Sympathie und hilfreiche Akzeptanz. Denn der Coachee wird sich vom Coach ja auch mal was sagen lassen (müssen). Auf emotionaler Ebene prüft der Coachee ob er sich gut aufgehoben und respektiert fühlt. Das ist für die erforderliche Öffnung wichtig. Denn der Coachee wird ja u. U. auch "knifflige" und persönliche Themen offenlegen und auch Emotionen einbeziehen (z. B. Scham, Wut, Ängste).
Die Eltern in der "Überlastungs-Situation"
Eine Coachee berichtete über eine sehr hohe Belastung. Beruflich war sie sehr engagiert, doch schien hier die Last weder angestiegen zu sein, noch kamen, im zweiten Jahr der Teamleitung, besondere psychische Belastungen dazu.
Im zweiten (Online-)Meeting erzählte sie dann, dass sie in einigen Monaten heiraten werde, ihre Eltern wäre sehr gläubig, koptisch-orthodox. Denen verheimlichte sie seit vielen Quartalen, dass sie bereits mit ihrem Freund zusammenlebte. In der Welt der Eltern ein Unding.
Und (erst) mit dieser vertrauensvollen Öffnung der Coachee wurde auch die Arbeit an der "Life-Balance" sinnvoll möglich. Bezogen auf die reine "Arbeitsbelastung" wäre das Coaching nie hilfreich geworden, die "Verstrickungen" im gesamten Leben brachte die richtige Energie in den Prozess.
Der Coach prüft, ob
- das Problem des Coachees im geplanten Setting (insbesondere der Dauer in Relation zum Ziel des Coachings) lösbar ist/wirkt,
- ob der Coachee bereit ist, sich auch anspruchsvollen Situationen zu stellen und
- ob dieser dem Coaching gegenüber offen und veränderungsbereit ist.
Ein anderer wichtiger Punkt, gerade in Zeiten in denen Coaching sich rasant verbreitet, ist, welches Verständnis die beteiligten Parteien vom Coaching haben. Das variiert oft sehr, und das auch im beauftragenden Unternehmen (z. B. zwischen Personalentwicklung und Fachvorgesetzten/Führungskräften. Dient das Coaching (nur) dem Coachee oder soll ein bestimmter "Zustand" erreicht werden, den die "Firma" auch überprüfen möchte?
Aufgrund der Vielfalt der Fragen und Themen in diesem Schritt lässt sich kaum allgemeingültig die Dauer bestimmen. Mehr als eine Session wird sie dennoch nicht benötigen und kann vielfach sicher auch mit der Phase 1 oder 3 kombiniert werden.
Generell finde ich in diesem Zeitraum auch wichtig, die zeitliche Begrenzung des Coachings zu besprechen. Ich halte nichts von Business-Coachings, die sich über Jahre ziehen. Das ist Beratung und das kann man ja dann auch so benennen (und es spricht nichts dagegen). Business-Coaching konzentriert sich aus meiner Sicht auf einige, wenige klare Ziele, die dann auch mit einigen Sessions zu lösen oder zu verbessern sind. Drei Ziele mit je drei bis vier Sessions kommen dann zu ca. 10 Coachings, vielleicht zwölf, was mir ein sinnvolles Maß scheint. "Kurzzeit"-Coaching kann selbstverständlich gut helfen, „Aha“-Effekte mit großen Erkenntnis-Schritten in einer einzigen Session kommen immer wieder vor. Aber ein bereits länger „schwelendes“ Konfliktfeld mit dem eigenen Vorgesetzten ist auch mit Coach nicht in einer Session lösbar.
Der Coach prüft, ob
- das Problem des Coachees im geplanten Setting (insbesondere der Dauer in Relation zum Ziel des Coachings) lösbar ist/wirkt,
- ob der Coachee bereit ist, sich auch anspruchsvollen Situationen zu stellen und
- ob dieser dem Coaching gegenüber offen und veränderungsbereit ist.
Ein anderer wichtiger Punkt, gerade in Zeiten in denen Coaching sich rasant verbreitet, ist, welches Verständnis die beteiligten Parteien vom Coaching haben. Das variiert oft sehr, und das auch im beauftragenden Unternehmen (z. B. zwischen Personalentwicklung und Fachvorgesetzten/Führungskräften. Dient das Coaching (nur) dem Coachee oder soll ein bestimmter „Zustand“ erreicht werden, den „die Firma“ auch überprüfen möchte?
Aufgrund der Vielfalt der Fragen und Themen in diesem Schritt lässt sich kaum allgemeingültig die Dauer bestimmen. Mehr als eine Session wird sie dennoch nicht benötigen und kann vielfach sicher auch mit der Phase 1 oder 3 kombiniert werden.
Generell finde ich in diesem Zeitraum auch wichtig, die zeitliche Begrenzung des Coachings zu besprechen. Ich halte nichts von Business-Coachings, die sich über Jahre z...