Egal wie konträr die Positionen auch sein mögen, solange eine Kommunikation zwischen Geschäftsleitung bzw. Personalabteilung und Betriebsrat stattfindet, ist auch ein Kompromiss möglich. Schließlich erzeugt Reibung auch Wärme. Besonders hilfreich ist es dabei, wenn man es versteht, zwischen den Zeilen zu lesen und die Motive hinter den einzelnen Äußerungen richtig zu deuten und entsprechend zu reagieren.
1.2.1 Regelmäßigkeit
Ein regelmäßiger Informationsfluss ist für eine erfolgreiche Zusammenarbeit sehr wichtig. Der Betriebsrat möchte und sollte auf dem neusten Stand sein. Ein informierter Betriebsrat ist zu erheblich mehr Kompromissen bereit, als einer, der nur ein Rädchen im Getriebe – noch dazu ein lästiges – ist. Deswegen ist es ratsam, feste Termine für Besprechungen festzulegen. So bietet sich die Möglichkeit, Informationen frühzeitig und in stetigen Intervallen weiterzugeben. Je nach Situation und Dringlichkeit sollten darüber hinaus natürlich immer auch kurzfristige Termine vereinbart werden. Denn, was oft vergessen wird, ein Unternehmen ist wie ein kleines Dorf: Gerüchte sprechen sich schnell herum. Aus einer nicht ganz der Wahrheit entsprechenden Information wird so schnell ein mit den schlimmsten Befürchtungen gewürztes Konstrukt, das bis zum Betriebsrat oft verfälscht oder dramatisiert durchsickert und letztlich für Spannungen sorgt. Besonders in angespannten Verhandlungsphasen sollte auf eine sofortige Weitergabe der Informationen streng geachtet werden, damit sich niemand benachteiligt fühlt und die Verhandlungen eventuell durch mangelnde Informationen beeinflusst werden.
1.2.2 Mit Argumenten überzeugen
Nicht nur durch Überredung seinen Standpunkt durchbringen zu wollen, sondern ihn durch Argumente zu verdeutlichen und dabei die Auswirkungen und Ziele zu betonen, ist besonders wichtig, wenn man z. B. in Betriebsratssitzungen ein neues Thema vorstellt. Dabei sollte man auch darauf achten, dass die Erläuterungen auf die Zielgruppe zugeschnitten werden. So lassen sich auf recht einfache, jedoch sehr effektive Weise bereits beim ersten Treffen Fürsprecher gewinnen, welche dann als Multiplikator dienen können.
1.2.3 Informationsweitergabe
Wird der Betriebsrat nicht, widerwillig oder gar (bewusst) falsch informiert, heißt dies nichts anderes, als dass ihm kein Vertrauen entgegengebracht wird, dass er es nicht wert ist, umfassend informiert zu werden. Zugleich wird vom Betriebsrat Loyalität und Verständnis erwartet – aber wofür? Niemand wird sich gerne für jemanden ins Zeug legen, der einem kein Vertrauen entgegenbringt und es nicht für notwendig hält, elementare Informationen zu kommunizieren. Nur wer über bestehende Schwierigkeiten und ihre möglichen Folgen Bescheid weiß, kann seinen Teil dazu beitragen, diesen auch entgegenzuwirken. Je mehr Informationen an den Betriebsrat weitergegeben werden, desto mehr Informationen erhält der Arbeitgeber. Dadurch können eventuell noch schwelende Konflikte im Keim erstickt werden. Angeforderte Informationen, Auswertungen sowie Aufbereitungen sollten schnell und unkompliziert geliefert werden. Informieren heißt auch Vertrauen.