HR-Trends 2021: Ausblick der Redaktion des Personalmagazins

Wie wird das Jahr 2021? Was wird die Unternehmen und die HR-Bereiche beschäftigen, welche Themen bestimmen die Diskussion? Eine Prognose der Redaktion des Personalmagazins.

Der Ausbruch der Corona-Pandemie hat im Jahr 2020 viele Entwicklungen gestoppt, es kam zu einer Neubewertung der betrieblichen Aktivitäten. Diese Entwicklung wird auch noch das kommende Jahr bestimmen, die Themenvielfalt wird aber 2021 größer als in diesem Jahr sein.

Ausblick: Was beschäftigt die Unternehmen und HR-Bereiche im Jahr 2021?

1. Workforce Transformation: Die wirtschaftliche Erholung nach der Corona-Krise wird vermutlich im zweiten Quartal einsetzen. Mit dem Auslaufen der staatlichen Förderprogramme verstärkt sich der enorme Restrukturierungsbedarf vieler Betriebe. Unternehmen müssen den Dreiklang "Abbau, Umbau und Aufbau" beherrschen.

2. New Work: Es geht im Jahr 2021 nicht um innovationsfördernde Bürogestaltung, sondern um grundlegende Fragen wie Agilität, Projektarbeit, Arbeitsplatzautonomie, Arbeitszeitautonomie und Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Die Unternehmenskulturen der Betriebe entwickeln sich auseinander: für die einen wird beispielsweise Homeoffice integraler Bestandteil einer hybriden Arbeitskultur, für die anderen bleibt es die Ausnahme.

3. Performance Management: Die wirtschaftliche Lage der Unternehmen bleibt angespannt, sodass Kosten- und Effizienzthemen an Gewicht gewinnen. Während vor der Krise für viele allein die Mitarbeiterorientierung (Employee Experience) im Fokus stand, kommt es zu einer Renaissance der Leistungs- und Ergebnisorientierung.

4. Digitalisierung: HR wird die Verwaltungsprozesse weiter digitalisieren, zunehmend auch Managementprozesse. Das Thema künstliche Intelligenz (KI) bleibt 2021 ein Forschungs- und Marketingthema, Systeme mit "schwacher KI" gewinnen an Bedeutung, ein breiter Transfer in die Praxis ist noch nicht zu erwarten.

5. Gesundheitsmanagement: Die Pandemie wird die Betriebsabläufe und den Alltag der Beschäftigten weiter prägen. Das Thema Impfstrategie wird die Betriebe stark beschäftigen, etwa bei der Zusammenarbeit von Geimpften und Ungeimpften. Medizinische Themen werden fester Bestandteil des Betrieblichen Gesundheitsmanagements.

6. Diversity: Vom Gesetzesvorhaben zur Einführung der Frauenquote im Vorstand großer Unternehmen geht eine Signalwirkung aus, die Diversity-Initiativen in den Betrieben stärkt. Bei rein männlich besetzten Führungsteams oder Arbeitsgruppen haben die Unternehmen zunehmend mit Legitimationsproblemen zu kämpfen - sowohl intern als auch im Marktauftritt.

7. Weiterbildung: Weiterbildungsaktivitäten, die sowohl die Betriebe als auch die Beschäftigten ausgesetzt haben, werden wieder hochgefahren, erreichen aber noch nicht das Vorkrisen-Niveau. Hybride und digitale Formate des Lernens etablieren sich in der Breite der Unternehmen, werden aber Präsenztrainings nicht dauerhaft ersetzen, die im Jahr 2021 wieder anlaufen.

8. Recruiting: Vor Corona war Recruiting das dominierende HR-Thema, 2021 wird sich das je nach Branche ganz unterschiedlich entwickeln. Im Gesundheitswesen, der Medizintechnik oder der IT bleibt das Recruiting ganz oben auf der Tagesordnung, in anderen Branchen läuft es erst mit der Erholung der Wirtschaft wieder an. Die Zahl der Bewerber am Arbeitsmarkt steigt, das Thema Auswahl und Besetzung bekommt in den Betrieben mehr Aufmerksamkeit.

9. Nachhaltigkeit: Durch den Druck von Investoren und der Öffentlichkeit wird das Thema Nachhaltigkeit Teil der Geschäftsstrategie - die Betriebe werden es zunehmend auch in der HR-Strategie verankern. "Green HR" gewinnt an Bedeutung, bleibt aber zunächst ein Profilierungs- und Innovationsthema.

10. Messen und Events: Die Sehnsucht nach Austausch von Angesicht zu Angesicht ist groß, doch Massenveranstaltungen werden es auch 2021 noch schwer haben. Hybride und digitale Events werden professioneller, kleinere Veranstaltungen werden vermehrt auch real stattfinden.

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