Fachkräfte mit Berufsausbildung definieren "Heimat" als ihre unmittelbare Umgebung und richten ihre Lebensplanung weitgehend an dieser aus – das zeigt eine aktuelle Umfrage von Meinestadt.de unter 2.000 Fachkräften mit Berufsausbildung. Dabei sind "Heimat" und "Geburtsort" für die meisten Fachkräfte identisch. Da wo ihre Freunde und Familie sind, wo sie sich geborgen und wohl fühlen, möchten sie ungern weg – auch nicht für einen neuen Job. Im Gegenteil: Knapp die Hälfte der Befragten würde sogar Abstriche im Job hinnehmen, um in der Heimat bleiben zu können.
Aus dieser Erkenntnis ergeben sich fünf Handlungsempfehlungen für Recruiting-Verantwortliche:
1. Den Fokus auf Fachkräfte aus der Region richten
Die Jobsuche von Fachkräften mit Berufsausbildung ist und bleibt regional. Sie suchen mehrheitlich Jobs in der Nähe ihres Wohnorts und bewegen sich für eine Stelle kaum über ihren definierten Heimat-Radius hinaus – das gilt auch für jüngere Fachkräfte. Arbeitgeber müssen also in der Regel mit dem regionalen Potenzial an Arbeitskräften auskommen. Und genau deshalb sollten sie die konkrete Suche auf genau dieses Potenzial fokussieren und sich im Sinne eines erfolgreichen Employer Branding als Arbeitgeber der Wahl in ihrer Region positionieren.
2. Employer Branding: Bedürfnisse in den Blick nehmen
Während Akademiker den Fokus auf ihre Karrierechancen und ein entsprechendes Gehalt legen, gehen diese Argumente an den allermeisten Fachkräften mit Berufsausbildung völlig vorbei. Hier zu unterscheiden und die Bedürfnisse der jeweiligen Zielgruppe zu beachten, kann den entscheidenden Wettbewerbsvorteil im Recruiting bringen.
Bewerber wollen erfahren, ob der Job zu ihnen passt. Dabei muss der Logistikfacharbeiter anders angesprochen werden als die Pflegekraft oder der Elektriker. Wer konkrete Angaben zum Unternehmen, den Arbeitszeitmodellen und dem Jobprofil macht, erhöht seine Chancen auf passende Bewerbungen. Statt von Standardfloskeln möchten Fachkräfte von ehrlichen Vorzügen lesen, die ihnen Sicherheit vermitteln. Dazu zählen "pünktliche Gehaltszahlung", "langfristige Beschäftigung" oder ein "gutes Unternehmensklima". Mit einer zielgruppengerechten Ansprache und den richtigen Argumenten positionieren Sie sich als attraktiver Arbeitgeber in der Region, der die Bedürfnisse seiner Mitarbeiter in den Blick nimmt.
3. Online nach Fachkräften suchen
Für den größten Teil der Fachkräfte mit Berufsausbildung und insbesondere für jüngere Bewerber sind heutzutage Online-Jobbörsen das Mittel der Wahl. Vor diesem Hintergrund sollten Arbeitgeber auch in Branchen, in denen Printanzeigen bei der Gewinnung von Fachkräften eine Rolle spielen, unbedingt parallel online schalten. Nur so können sie das gesamte Potenzial ausschöpfen und ihre offenen Stellen schnellstmöglich nachbesetzen.
4. Dienstwagen als großes Plus für Zielgruppen mit Engpasscharakter nutzen
Dienstwagen oder Jobticket? Für die Mehrheit der Fachkräfte stellt das Auto das bevorzugte Verkehrsmittel auf dem Weg zur Arbeit dar. In West- und Süddeutschland nutzen drei Viertel der Fachkräfte diese Möglichkeit. Daher stellt das Angebot eines Dienstwagens für viele Fachkräfte – und eben nicht nur für leitende Angestellte – eine attraktive Option dar, mit der Arbeitgeber sie locken können. Aktuell gehen bereits einige mobile Pflegedienste diesen Weg.
5. Echte Anreize für einen berufsbedingten Umzug schaffen
Zuzüge von Fachkräften aus weiter entfernten Regionen sind eher selten, da die Motivation, einen Umzug auf sich zu nehmen, gering ist. Am ehesten lassen sie sich noch mit Geld und handfesten Vorteilen wie zum Beispiel vergleichsweise niedrigen Miet- und Baupreisen für einen berufsbedingten Umzug gewinnen. Da die Familie bei Fachkräften mit Berufsausbildung in der Regel einen hohen Stellenwert hat, sollten dementsprechende Vorteile in der Unternehmensdarstellung oder im Stellenangebot hervorgehoben werden. Wochenendlösungen sind für eine Mehrheit dagegen unattraktiv. Eher haben solche Arbeitgeber eine Chance, die die "Mitnahme" der Familie erleichtern und für neue Mitarbeiter Angebote zur Vernetzung im ländlichen Raum schaffen.
Weitere Informationen finden Sie im Whitepaper von Meinestadt.de.