Rettungspaket für Hotels gefordert
"Das Gastgewerbe kämpft ums Überleben", betonte Guido Zöllick, Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverband Dehoga. Auch wenn Restaurants und Cafés unter strengen Auflagen seit einigen Tagen wieder Gäste bewirten und Hotels nach und nach wieder Touristen beherbergen dürften, sei die wirtschaftliche Situation der Betriebe weiterhin katastrophal. "Aufgrund der Abstandsgebote liegen die Umsätze 50 bis 70 Prozent unter den Vorjahreswerten", sagt Zöllick. Er warnte vor einer Pleitewelle nie gekannten Ausmaßes. "Hunderttausende Arbeitsplätze sind in Gefahr." Die Politik müsse jetzt handeln, stellt der Dehoga-Präsident klar: "Ein Rettungsfonds mit direkten Finanzhilfen ist überfällig und muss jetzt kommen."
Daten des Statistischen Bundesamts bestätigen Zöllicks Eindruck vom schrumpfenden Geschäft: Im März 2020 hat das deutsche Gastgewerbe real 45,4 Prozent weniger umgesetzt als im März 2019, wie das Bundesamt am 20. Mai bekanntgab.
Gastgewerbe darf nicht unter die Räder kommen
Guido Zöllick erklärte außerdem: "Ich erwarte, dass die gesellschaftliche, kulturelle wie wirtschaftliche Bedeutung der Branche gewürdigt wird." Das Gastgewerbe sei ein bedeutender Wirtschaftsfaktor und Jobmotor mit 223.000 Unternehmen und 2,4 Millionen Erwerbstätigen inklusive Inhaber, mitarbeitende Familienmitglieder und Minijobber. Davon seien über 1,1 Millionen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. "Unsere Betriebe sind ein unverzichtbarer Teil des öffentlichen Lebens, fest verwurzelt in den Städten und Regionen." Und diese bedeutende Branche sei nun von der Corona-Krise besonders betroffen.
Erschwerend kommt hinzu, dass es im Gastgewerbe keine Nachholeffekte gebe. Zöllick: "Verlorener Umsatz kann bei Wiedereröffnung nicht aufgeholt werden. Das Essen oder das Hotelzimmer, das heute nicht verkauft wird, kann nicht später verkauft werden. Wenn die Räumlichkeiten heute leer stehen, können in zwei Monaten nicht doppelt so viele Menschen darin übernachten, tagen oder feiern."
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