Generation Z wünscht sich Arbeitgeber mit Werten
Die Generation Z und Millennials werden in wenigen Jahren die Mehrheit des Arbeitsmarkts ausmachen und mit ihren Wertvorstellungen die Arbeitswelt der Zukunft gestalten. Was wünschen sich also die Menschen, die nach 1995 geboren sind und gerade ins Berufsleben einsteigen, von ihrem Arbeitsplatz? Hierzu hat Zenjob, eine Online-Plattformen für Nebenjobs, für die Studie "Future of Work" im Mai 2021 rund 1.200 Vertreterinnen und Vertreter der Gen Z und 500 Millennials in Deutschland befragt.
Die Wünsche der Generation Z an den Arbeitsplatz
Der Großteil der Generation Z legt Wert auf eine Unternehmenskultur, in der ehrlich und offen kommuniziert wird. Das geht aus einem Ranking hervor, in dem die Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer mehrere Aspekte nach ihrer Wichtigkeit sortieren sollten. Auf Position zwei befindet sich das Gehalt, das somit auch für junge Beschäftigte eine große Bedeutung hat. Dennoch sind es vor allem die "inneren Werte" eines Unternehmens, die für die heute Unter-25-Jährigen in ihrem Job wichtig sind. Das betrifft zum einen die Offenheit für neue Ideen und Konzepte, die die jungen Beschäftigten bei ihrem Arbeitgeber einbringen wollen, und zum anderen die Themen Nachhaltigkeit und soziales Engagement. Weiter unten ranken Ansprüche an die Unternehmensstruktur wie Diversität, flache Hierarchien und Firmenfeiern.
Work-Life-Balance: Generation Z ist gespalten
Bei der Frage, ob sie sich die Arbeitszeit frei einteilen möchten, sind sich die jungen Menschen uneins: Die Hälfte aller Befragten gab an, dass sie sich feste Arbeitszeiten wünscht, die andere Hälfte äußerte dagegen das Bedürfnis nach Flexibilität im Arbeitsalltag. Ähnlich sieht es mit der Trennung von Beruflichem und Privatem aus: Während 78 Prozent eine klare Abgrenzung möchten, ist es gleichzeitig für 70 Prozent der Generation Z kein Problem, auch im Urlaub erreichbar zu sein.
Wichtig ist den Vertretern der Generation Z vor allem Autonomie: 83 Prozent gaben an, sich ihre Zeit selbst einteilen zu wollen, um nach dem eigenen Rhythmus arbeiten zu können. Gleichzeitig stellt diese Eigenorganisation die jungen Arbeitskräfte aber auch vor einige Herausforderungen. Jeder Zweite erklärte, dass das in der Praxis noch nicht immer gelingt. Die andere Hälfte der Befragten sprach sich zudem dafür aus, dass Mentoring und belastbare Rahmenstrukturen von Unternehmen ihnen bei der Selbstorganisation helfen würden.
Bedürfnisse der Generation Z: Karriere allein reicht nicht aus
Klar ist: Die Karriere ist zwar ein wichtiger Teil des Lebens der Generation Z, aber nicht das oberstes Arbeitsziel. Das sagen rund zwei Drittel der Befragten. Wichtiger ist den jungen Beschäftigten, alle Aspekte ihres Lebens aktiv mitgestalten zu können – auch auf der Arbeit. An den obersten beiden Stellen der Bedürfnispyramide stehen die Vereinbarkeit des Jobs mit dem Privatleben (69 Prozent) sowie die Flexibilität (55 Prozent). Dahinter folgen die persönliche Identifikation mit dem Unternehmen (55 Prozent) und vielfältige Aufgaben (53 Prozent). Die Sicherheit des Arbeitsplatzes ist für 45 Prozent der Generation Z besonders wichtig, dagegen gab nur rund ein Viertel der Befragten an, es sei für sie elementar, dass ein Unternehmen besonders digital und fortschrittlich aufgestellt ist.
Mittelstand hat beim Nachwuchs die Nase vorne
Was die Unternehmensform angeht, so haben die Teilnehmenden unterschiedliche Präferenzen. Sowohl bei der Generation Z (32 Prozent) als auch bei den Millennials (37 Prozent) liegt jedoch der Mittelstand klar vorn. Die Kombination aus Sicherheit und eher familiärer Umgebung scheint für die junge Generation besonders attraktiv zu sein. Für jeweils circa ein Viertel ist das Arbeiten in Startups und die Selbstständigkeit die ideale Arbeitsform. Etwas abgeschlagen liegen bei beiden teilnehmenden Gruppen die Großkonzerne: Nur rund ein Fünftel würde sich dafür entscheiden.
"Unsere Studie zeigt deutlich, dass für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von morgen Haltung und Werte im Vordergrund stehen. Sie möchten, dass ihr Arbeitgeber diese vorlebt und ihnen Raum für das eigene Leben, die persönliche Entwicklung, aber auch die Partizipation an der Weiterentwicklung des Unternehmens ermöglicht", resümiert Frederik Fahning, Mitgründer und Managing Director von Zenjob. "Unsere Umfrage räumt mit vielen Vorurteilen älterer Generationen gegenüber der Gen Z auf. Sie ist alles andere als passiv, sie zeigt Engagement und möchte etwas bewirken", so Fahning.
Das könnte Sie auch interessieren:
Soziale Arbeitgeber steigen in der Gunst der Fachkräfte
-
Workation und Homeoffice im Ausland: Was Arbeitgeber beachten müssen
1.770
-
Essenszuschuss als steuerfreier Benefit
1.580
-
Vorlage: Leitfaden für das Mitarbeitergespräch
1.227
-
Ablauf und Struktur des betrieblichen Eingliederungsmanagements
1.089
-
Probezeitgespräche als Feedbackquelle für den Onboarding-Prozess
1.039
-
Krankschreibung per Telefon nun dauerhaft möglich
992
-
BEM ist Pflicht des Arbeitgebers
847
-
Checkliste: Das sollten Sie bei der Vorbereitung eines Mitarbeitergesprächs beachten
572
-
Das sind die 25 größten Anbieter für HR-Software
467
-
In diesen Jobs verdienen Azubis am meisten
418
-
Abmahngespräche respektvoll führen
30.12.2024
-
Ignoranz und Arroganz im Jobinterview
23.12.2024
-
Tipp der Woche: Mehr Inklusion durch KI
19.12.2024
-
Gleichstellung in Europa verbessert sich nur langsam
16.12.2024
-
Fünf Tipps für effektive Recruiting-Kampagnen zum Jahresstart
13.12.2024
-
Eine neue Krankenkasse als Zeichen der Fürsorge
11.12.2024
-
Wie Personalarbeit wirtschaftlichen Erfolg beeinflusst
10.12.2024
-
1.000 neue Fachkräfte für den Glasfaserausbau
09.12.2024
-
KI für eine inklusive Arbeitswelt
06.12.2024
-
Weihnachtsgeld: Wer bekommt wie viel?
05.12.2024