Tipps für den Umgang mit generativer KI

Generative künstliche Intelligenz (KI) findet ihren Weg in immer mehr Unternehmensbereiche. Im Zuge der technologischen Entwicklung erwarten 96 Prozent der Befragten eine Veränderung ihrer beruflichen Rolle, wie eine aktuelle Studie zeigt. Organisationen stehen vor der Herausforderung, wie sie KI-Tools sicher und sinnvoll nutzen können und dabei Risiken minimieren.

Die Geschwindigkeit, mit der sich die Technologie weiterentwickelt und unsere Arbeitsweise verändert, kann besorgniserregend sein – dies war noch nie so offensichtlich wie mit dem Aufstieg von KI. Bei der aktuellen Diskussion um generative KI-Tools gehen die Ansichten weit auseinander. Manche schätzen sie als Technologie mit enormem Potenzial, andere sehen vor allem die aktuellen Risiken beim Einsatz. Damit der unkontrollierte Einsatz von KI-Tools nicht zur Büchse der Pandora wird, empfiehlt sich ein strategisches Vorgehen mit verbindlichen Richtlinien.

Schritt 1: Strategische Evaluation

Viele Unternehmen erleben gerade eine unkoordinierte Verbreitung von KI-Tools in verschiedenen Abteilungen. Das kann zu Sicherheits-, Compliance- und Datenschutz-Problemen führen und auch Bereiche wie Ethik und die Reputation des Unternehmens betreffen. Die Tools sammeln eine enorme Menge an Informationen und Mitarbeitende geben schnell unwissentlich vertrauliche Informationen weiter. Für einige Organisationen besteht die erste Reaktion darin, die Nutzung generativer KI-Lösungen vollständig zu untersagen. Allerdings können dadurch negative Anreize geschaffen werden und eine Schatten-IT entstehen.

Es ist daher ratsam, eine strategische Integration von KI-Tools offen anzusprechen und zu planen. Dabei sollten Sie evaluieren, in welchen Abteilungen und für welche Zwecke der Einsatz von KI-Tools am vorteilhaftesten ist, um dann einen offiziellen Rollout-Plan zu gestalten.

Schritt 2: KI-Governance

Eine effektive Governance-Struktur rund um die Entwicklung und Nutzung von KI sollte Richtlinien und Verfahren, Schulung, Tests und Überwachung umfassen. Beginnen Sie am besten mit einer Risikobewertung, um die Gefahren zu verstehen, die generative KI für und in Ihrem Unternehmen mit sich bringt, bevor Sie Richtlinien für Mitarbeitende rund um die Nutzung im Unternehmen erstellen.

Die KI-Governance sollte die Einhaltung geltender Gesetze (Compliance), Vertraulichkeit, Datenschutz- und Sicherheitsvorgaben sowie die ethischen Auswirkungen und Transparenz gegenüber den Nutzerinnen, Nutzern und Kunden berücksichtigen.

Sobald die Richtlinien erstellt sind, müssen sie den Mitarbeitenden von Anfang klar und transparent vermittelt werden und darlegen, was erlaubt ist und was nicht.

Schritt 3: Aktiv KI-Skills aufbauen

Ein grundlegendes Verständnis über Funktionen, Vorteile und Risiken beim Einsatz von KI-Tools ist für die gesamte Belegschaft relevant. Daneben bieten sich einige Rollen und Kompetenzprofile für vertiefende Schulungen an. Für ein gezieltes Schulungsprogramm sollten Sie überlegen, welche Arbeitsbereiche am stärksten von KI betroffen sein werden und wo KI-Lösungen besonders vorteilhaft genutzt werden können. Von der Datenanalyse bis zur Softwareentwicklung – KI wird zweifellos Berufsbilder verändern und neue Rollen schaffen, die es vorher noch gar nicht gab.

Auch die Förderung wichtiger Softskills wie Problemlösung, kritisches und kreatives Denken sowie Kommunikation wird wichtig sein, um Jobs zukunftssicher zu machen. In Bezug auf die Weiterbildungsmöglichkeiten zum Thema generative KI lässt sich eine positive Tendenz erkennen: Immerhin hatten laut der eingangs erwähnten Studie bereits vier von zehn Befragten im vergangenen Jahr die Möglichkeit, über ihre Organisation an Schulungen teilzunehmen (37 Prozent).


Das könnte Sie auch interessieren:

Generative KI in Unternehmen schon weit verbreitet

KI spielt in der Bewerbung noch keine große Rolle

Alleskönner für das Lernen


Schlagworte zum Thema:  Künstliche Intelligenz (KI), Weiterbildung