52,1 Prozent glauben, dass die psychische Gesundheit im Homeoffice leidet


Zahl der Woche: Psychische Gesundheit im Homeoffice

52,1 Prozent der Deutschen glauben, dass die psychische Gesundheit unter der Arbeit im Homeoffice leidet. Das ergab eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF).

Was denkt die deutsche Bevölkerung über die Zukunft der Arbeitswelt? Und was sagen Experten dazu? In dieser Serie stellen wir Ihnen acht repräsentative Meinungsumfragen vor, die das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) anlässlich der Europäischen Arbeitsforschungstagung "Beyond Work 2020" in Auftrag gegeben hat. Sie alle beziehen sich inhaltlich auf die Arbeitswelten von morgen - von Gesundheit und Prävention über vernetztes Arbeiten bis hin zur Partizipation und Führung.

Diesmal: "Glauben Sie, dass die psychische Gesundheit unter häufiger Arbeit von zuhause leidet (zum Beispiel durch Überlastung, mangelnde Abgrenzung zum Privatleben)?"

Psychische Gesundheit im Homeoffice: Deutsche sind kritisch

Die Mehrheit der Deutschen sieht die Arbeit im Homeoffice kritisch. 52,1 Prozent glauben, dass die psychische Gesundheit unter häufiger Arbeit von zuhause leidet. 22 Prozent der Befragten finden, dass die psychische Gesundheit unter der Arbeit im Homeoffice "auf jeden Fall" leidet; 30,1 Prozent glauben, dass sie "eher leidet". 33,3 Prozent glauben, dass die psychische Gesundheit nicht (zwölf Prozent) oder eher nicht (21,3 Prozent) leidet. 14,6 Prozent sind unentschieden.

Ergebnisorientierung belastet Gesundheit

"Bei der Arbeit im Betrieb oder Büro liegt der Fokus deutlich häufiger auf der geleisteten Arbeitszeit. Wenn wir von zuhause aus arbeiten, konzentrieren wir uns mehr auf Arbeitsaufgabe und Ergebnisse und verlieren die Uhr dabei oft aus dem Blick. Das wirkt sich auf die Gesundheit und die Work-Life-Balance aus", kommentiert Professor Beate Beermann, Fachbereichsleiterin der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) die Umfrageergebnisse. "Beschäftigte müssen lernen, dass sie im Homeoffice nicht jede Minute sagen müssen, dass sie effizient waren. Wichtig für das psychische Wohlbefinden im Homeoffice ist auch, dass die virtuelle Kommunikation nicht nur problem- und aufgabenorientiert ist, sondern Raum für persönlichen Austausch lässt."

Professor Beate Beermann spricht auch auf der Europäischen Arbeitsforschungstagung "Beyond Work 2020", die am 21. und 22. Oktober 2020 in Bonn und zusätzlich als virtuelle Veranstaltung stattfindet. Weitere Informationen unter www.beyondwork2020.com.


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