Wenn Wunsch und Wirklichkeit bei flexibler Arbeit aufeinandertreffen
Die selbstbestimmte Wahl der Arbeitszeit und des Arbeitsortes ist aus Mitarbeitersicht der attraktivste Benefit, den ein Arbeitgeber bieten kann. Das zeigt die jüngste Umfrage des Arbeitgeberbewertungsportals Kununu unter rund 4.800 Mitarbeitern aus der DACH-Region: 71 Prozent der Befragten bezeichneten flexible Arbeitszeiten und 55 Prozent die Möglichkeit auf Homeoffice als die Top-Zusatzleistung, für die sie notfalls auch auf durchschnittlich elf Prozent ihres Gehalts verzichten würden.
Umfrage von @kununu zeigt: Für mehr #Homeoffice-Möglichkeiten würde mehr als die Hälfte der Mitarbeiter auf durchschnittlich elf Prozent Gehalt verzichten.
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Unbekannt sind diese Wünsche den Unternehmen in der DACH-Region nicht: Nach dem Benefits-Survey von Kienbaum, einer parallel zur Kununu-Studie durchgeführten Umfrage unter 109 Unternehmen, zählen flexible Arbeitszeiten auch aus Sicht der befragten Personalverantwortlichen zu den Top-Benefits. In über 93 Prozent der Unternehmen gelten sie zumindest selektiv für bestimmte Mitarbeitergruppen, in 65 Prozent für alle Arbeitnehmer.
Wichtigstes Mitarbeiterbenefit: Freie Zeit- und Ortswahl
Flexibilität bei der Wahl des Arbeitsorts gewährten zum Zeitpunkt der Umfrage Anfang 2020 jedes zweite Unternehmen einzelnen Mitarbeitergruppen und 31 Prozent der Unternehmen allen Mitarbeitern. Weiterhin beliebt ist die Möglichkeit einer anlassbezogenen Freistellung, wie beispielsweise für eine Hochzeit oder Geburt, die über das gesetzlich vorgeschriebene Maß hinausgeht und die 79 Prozent der Unternehmen allen Mitarbeitenden ermöglichen. Auch Sabbaticals, also einen festgelegten Zeitraum für eine Freistellung, bieten 53 Prozent und damit bereits jetzt über die Hälfte der Unternehmen an.
"Wir hatten unseren Teilnehmern die Fragen bereits in Vor-Krisenzeiten gestellt und können daher auf unbeeinflusste Zahlen zugreifen. Umso spannender ist es, zu sehen, dass eine flexible Zeit- und Ortswahl jederzeit ein Must-Have unter den Zusatzleistungen war und ist", berichtet Nils Prüfer, Director im Bereich Compensation and Performance Management bei Kienbaum. Als "Must-Have" werden von Kienbaum Leistungen bezeichnet, die mehr als zwei Drittel der Unternehmen für unerlässlich halten und die von mehr als einem Fünftel angeboten werden.
Homeoffice-Möglichkeiten vor Corona: Nachbesserungen waren geplant
In der konkreten Ausgestaltung waren vor Corona aber insbesondere die Homeoffice-Möglichkeiten noch ausbaufähig: Regelmäßiges Arbeiten an einem oder mehreren Tagen pro Woche in einem zumindest teilweise vom Arbeitgeber ausgestatteten Homeoffice erlaubten über alle Mitarbeitergruppen hinweg lediglich 24 Prozent der befragten Unternehmen. Die üblichste Regelung zur Flexibilisierung des Arbeitsortes war die konkrete vorherige Abstimmung für einzelne Tage.
Nachbesserungen waren jedoch geplant: 13 Prozent der befragten Unternehmen gaben zum Zeitpunkt der Umfrage an, flexiblere Arbeitszeit- und Arbeitsortregelungen in Angriff nehmen zu wollen, sechs Prozent hatten bereits Anpassungen in der Umsetzung. Unternehmen, die sich noch in der Planungsphase befanden, gaben zumeist an, zu überlegen, wie das Angebot harmonisiert oder für unterschiedliche Zielgruppen angepasst werden könnte.
Inzwischen dürfte diese Planung von der (Corona-)Wirklichkeit überholt worden sein: Bei einer Befragung des Digitalverbands Bitkom am 18. März 2020 gaben 49 Prozent der befragten Mitarbeiter an, gegenwärtig im Homeoffice zu arbeiten.
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