Was sind wir alle wichtig! Und je wichtiger, desto beschäftigter. Kennen Sie die Standard-Antwort auf die Frage "Wie geht es Ihnen?" 99 Prozent der Menschen jammern heutzutage los und sagen "Oh, ich bin ja so im Stress. Ich habe ja noch so viel zu tun!"
Souverän mit der eigenen Zeit umgehen
Mal zugeben, dass man völlig entspannt ist? Dass man sein Leben genießt? Bloß nicht! Das könnte ja zu noch mehr neuen Projekten, Überstunden und Schlimmerem führen. Oder gar zu falschen Eindrücken: Wenn ich bei einem Arzt anrufe und frage, ob ich einen Termin haben kann und die Sprechstundenhilfe erwidert "Kommen Sie gleich vorbei", wundere ich mich, warum der Arzt Zeit hat. Ist es vielleicht ein schlechter Arzt? Ach nein, wir wissen ja: Er hat sechs Minuten Zeit pro Patient und deshalb eine hohe Durchlaufquote.
Im Ernst: Lösen wir uns doch davon, dass es schick ist, beschäftigt zu sein. Wirklich wichtige Menschen haben nämlich solche "Busy-Spielchen" überhaupt nicht mehr nötig. Sie zeigen mit einer entspannten Haltung und Zeit für spontane Unternehmungen ihren souveränen Umgang mit sich, ihren Aufgaben und ihren Leidenschaften. Und das ist Gott sei Dank mittlerweile auch in vielen Unternehmen angekommen.
Der Organisationstyp bestimmt die Tätigkeit
Der Mitarbeiter, der sich rund um die Uhr aufopfert, ist nicht mehr gewünscht. Peter Terium beispielsweise, Vorstandschef des Energiekonzerns RWE, verlangt von seinen Mitarbeitern auf die Gesundheit zu achten und das Leben (wie er selbst) auch außerhalb des Jobs zu genießen. Dem Magazin "Stern" sagte er: "Mir bringt es nichts, wenn wir die nächste Generation Manager haben, die nicht mehr mit 46, sondern bereits mit 36 ihr Burnout haben." Recht hat er.
Und beim Thema "Gesundheit" heißt es auch darauf zu achten, ob Ihre Tätigkeit überhaupt mit Ihrer Talentwelt vereinbar ist. Denn Sie können noch so sehr versuchen, sich zu organisieren - wenn Ihre Tätigkeit völlig konträr zu Ihrem Organisationstyp ist, dann wird es nur noch schlimmer.
Hinweis: Den kompletten Artikel zu den sieben Zeitmanagement-Lügen finden Sie in der Zeitschrift "wirtschaft + weiterbildung", Ausgabe 1/2013.