Die größten Fehler im Recruiting
Die unangefochtene Nummer eins der „Big Failures“ in der Mitarbeitergewinnung ist die Unternehmenspräsentation. Rund 80 Prozent der konkret genannten Fehler betreffen Aspekte wie Unehrlichkeit, Oberflächlichkeit, übertriebene oder falsche Aussagen sowie die unpassende Ansprache potenzieller Bewerber.
Unternehmenspräsentation: unehrlich und unübersichtlich
Auch das „Äußere“ der Unternehmenspräsentation zählt: Der am zweithäufigsten genannte Fehler betrifft das Design und die Übersichtlichkeit des Firmenauftritts oder der Karrierewebseite. Den dritten Platz der „Big Failures“ belegt schlecht oder nicht funktionierende Technik. Unternehmen, die authentische und relevante Informationen bereitstellen, die einen gut strukturierten Webauftritt haben und die für gute Verfügbarkeit auf allen Endgeräten und einen schnellen Webseitenaufbau sorgen, können hier punkten.
Bewerbungsphase: kein oder oberflächliches Feedback
Die nächsten Chancen, sich von anderen Arbeitgebern positiv abzuheben, bietet die Bewerbungsphase. Die meisten Fehler passieren bei der Rückmeldung der Unternehmen an die Kandidaten: Knapp 75 Prozent der befragten Jobsuchenden bemängeln fehlendes Feedback, hinhaltende Antworten und lange Wartezeiten sowie veraltete Rückmeldungen. An zweiter Stelle stehen die Inhalte der Rückmeldungen (25 Prozent): Die Fehlerquellen liegen in der fehlenden Angabe von Gründen zur Absage, zu wenigen Informationen und standardisierten oder nichtssagenden Antworten. Die dritthäufigsten Fehler liegen der Bewerbungstechnik, etwa nicht funktionierenden Online-Formularen.
Bewerberauswahl: zu enge Raster, unprofessionelle Interviews
Auch bei der Bewerberauswahl identifizierten die Befragten „Big Failures“. Sie bemängeln, dass zu wenige Arbeitgeber Quereinsteiger eine Chance geben, weil sie zu enge Raster in der Bewerberauswahl setzen. Eine weitere Fehlerquelle ist das Vorstellungsgespräch: Rund 60 Prozent der Jobsuchenden haben schon einmal ein Angebot wegen ihrer Eindrücke im Vorstellungsgespräch abgelehnt. Sie bemängeln zum Beispiel unprofessionelles Auftreten der Personaler, schlechte Organisation oder Unpünktlichkeit. Auch der Inhalt der Vorstellungsgespräche – oberflächliche, ungenaue oder zu technische Gespräche – wird häufig bemängelt.
Die Recruiting-Routinen auf den Prüfstand stellen
Für die Studie von Monster in Zusammenarbeit mit dem Centre of Human Resources Information Systems (CHRIS) der Universität Bamberg wurden 4.800 Stellensuchende befragt. Marc Irmisch-Petit, Vice President General Manager bei Monster, zu den Ergebnissen: „Unternehmen tun gut daran, ihre manchmal jahrelang eingefahrenen Prozesse und Routinen in der Rekrutierung immer mal wieder auf den Prüfstand zu stellen“. Wer sich der möglichen Fehlerquellen bewusst sei, die entsprechenden internen Prozesse kritisch durchleuchte und anpasse, habe gute Chancen, sich beim Recruiting von anderen Unternehmen positiv abzusetzen.
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