Anfang Oktober durchstreiften 20 Personaler bei der HR-Safari Berlin. Zwischenstopps legten sie ein in Start-ups und Unternehmen, die innovative Ideen für die Digitalisierung der HR-Arbeit präsentierten. Die Haufe Online-Redaktion war mit auf Safari und hat die Eindrücke eingefangen.

Rund 20 Personaler aus Unternehmen unterschiedlicher Größe – von der Agentur bis hin zum Konzern – trafen sich am 1. Oktober in Berlin, um die Hauptstadt bei einer zweitägigen HR-Safari zu durchstreifen. Die Safari, die zum dritten Mal stattfand, stand diesmal unter dem Motto "HR meets die Digitalisierung in freier Wildbahn".

Ausflug mit dem Oldie-Schulbus

Um diesem Anspruch gerecht zu werden, hatten die Organisatoren der Veranstaltung - der Weiterbildungsanbieter Good School und Stephan Grabmeier, Chief Innovation Evangelist bei Haufe Umantis – ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt.

Passend zum Namen der Good School gestalteten sie die Safari in Form zweier Schultage, bei denen sich der Unterricht im Klassenzimmer mit Ausflügen in die freie Wildbahn abwechselte. Ein Oldie-Schulbus nach US-Vorbild brachte die Personaler von Station zu Station - ein Folk-Rock-Musiker sorgte dabei für eine lockere Atmosphäre.

Nachhilfe im Fach "Digitalisierung" gewünscht

Bei der Einschulung am ersten Tag der Safari sollten die Personaler ihren aktuellen Digitalisierungsstand selbst einschätzen. Es zeigte sich: Manch einer konnte Nachhilfe im Fach "Digitalisierung" gebrauchen. So gaben zwar einige an, privat Facebook oder andere digitale Plattformen zu nutzen – beruflich allerdings deutlich weniger Berührungspunkte zu digitalen Themen und Tools zu haben.

Der Safari-Stundenplan schaffte schnell Anknüpfungspunkte: Zum Unterricht traten einige Digitalisierungsexperten an – so etwa Barbara Braehmer von Intercessio, die eine Doppelstunde zum Thema "Online-Kandidatensuche" gab und dabei etwa verriet, woran es liegen kann, dass mancher Personaler bei der Suche in Business-Netzwerken keine passenden Kandidaten findet – obwohl diese dort doch fleißig netzwerken.

Mit dabei waren außerdem junge Wilde der digitalen Szene wie Max Orgeldinger von der Digitalisierungsagentur "Torben, Lucie und die Gelbe Gefahr" oder Marcel Rasche, Mitbegründer der Beratungsfirma "Consulting Cum Laude", der seine Funktion dort als "Chief Generation Y Officer" beschreibt.

Start-up-Marktplatz mit Bewertungsmöglichkeit

Ein Höhepunkt der Safari war der Zwischenstopp im Telekom Hub-Raum. Dort sind Start-ups ansässig, die teilweise von dem Telekommunikationsanbieter gefördert werden. Der Personalerbesuch im Hub-Raum bot vier Start-ups und einem Jungunternehmer mit Start-up-Idee eine Plattform, sich selbst und ihr Geschäftsmodell zu präsentieren.

Im Anschluss an die Pitches konnten die Personaler sich an den Ständen der Jungunternehmer auf einem Start-up-Marktplatz genauer mit deren Lösungen auseinandersetzen und diese mit Spielgeldscheinen bewerten. 

Per Snapchat rekrutieren? Erstmal nicht

Bei den Präsentationen und Vorträgen im Hub-Raum prallten zuweilen Welten aufeinander: So etwa, als Social-Recruiting-Berater Jörn Hendrik Ast in seinem Vortrag dafür warb, doch mal per Snapchat zu rekrutieren – denn auf Facebook sei inzwischen nur noch die Zielgruppe der Über-40-Jährigen unterwegs. Den staunenden Personalern erklärte er die Möglichkeiten des neuen sozialen Mediums Snapchat, das gerade bei den 16- bis 24-jährigen im Trend liegt - und plädierte für mehr Offenheit: Der Recruiting-Berater aus der Generation Facebook gab an, bei Snapchat selbst noch in der Experimentierphase zu sein und ermutigte die Personaler ebenfalls zu mehr Experimentierfreude im digitalen Umfeld.

Klassenziel erreicht

Doch auch, wenn die Teilnehmer sicher nicht alle vorgestellten Lösungen und Möglichkeiten künftig in ihre Personalarbeit übernehmen werden – das Klassenziel hatten sie zu Ende der Veranstaltung erreicht: Sie waren mittendrin in den Digitalisierungsthemen und hatten in den zwei Tagen erleben können, dass digitale Lösungen nicht nur die HR-Arbeit erleichtern, sondern auch Spaß machen können.

Die abschließende Feedbackrunde zeigte, dass die Teilnehmer sich bereits gedanklich in den digitalen Dschungel vorgewagt haben: Wiederholt war der Vorsatz zu hören, künftig nicht unflexibel an althergebrachte Lösungen festzuhalten, sondern öfter mal was Neues auszuprobieren.


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