Vier Unternehmen für vorbildliche Inklusion ausgezeichnet
"Inklusion ist eine Bereicherung für alle Beteiligten“, sagt Dr. Rainer Dulger, Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände und einer der vier Initiierenden des Inklusionspreises. "Menschen mit Behinderungen stellen ein wichtiges Fachkräftepotenzial dar, tragen zur Vielfalt im Betrieb bei und erfüllen oft besonders motiviert ihre Aufgaben." Der Preis zeichne gelungene Beispiele aus der Wirtschaft für die Wirtschaft aus, "damit noch mehr Inklusion gelingt", so Dulger.
Inklusionspreis 2021: Vier Unternehmen ausgezeichnet
"Die diesjährigen Preisträger haben eindrucksvoll bewiesen, dass mit Ausdauer, innovativen Ideen und der Bereitschaft, individuelle Lösungen zu suchen, Inklusion auch in der Arbeitswelt funktionieren kann", lobte Schirmherr Hubertus Heil, Bundesminister für Arbeit und Soziales. Er gratulierte den Preisträgern zu ihrer Weitsicht und dem Engagement für ihre Mitarbeitenden und zeigte sich erfreut, "dass Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen unabhängig von Unternehmensgröße und Branche funktioniert. Und dass Menschen mit Behinderungen einen wichtigen Beitrag zum Unternehmenserfolg leisten können."
Deutsche Post DHL Group
In der Kategorie "Konzern" gewann 2021 die Deutsche Post DHL Group: Mit 15.000 Mitarbeitenden mit Schwerbehinderung allein bei der Deutsche Post AG – ein Beschäftigten-Anteil von rund 8,5 Prozent – gehört sie zu Deutschlands größten inklusiven Arbeitgebern. Inklusion ist gelebter Teil der Unternehmenskultur und darüber hinaus fest in der Konzernstrategie verankert. Orientiert an einer Inklusionsvereinbarung setzen Führungskräfte und Beschäftigte gemeinsam standortübergreifend Inklusion um. Dafür werden vor Ort innovative Maßnahmen realisiert wie beispielsweise eine Integrationsabteilung für Menschen im Autismusspektrum in Köln, ein Gehörlosenprojekt in Leipzig, eine Social-Media-Kampagne zur inklusiven Nachwuchsförderung oder ein eigenes Pilotprojekt, um Jugendliche gezielt aus Förderschulen und Behindertenwerkstätten zu rekrutieren.
Ford-Werke GmbH
Als "großes Unternehmen" wurde die Ford-Werke GmbH ausgezeichnet. Mit Insourcing-Maßnahmen und innovativen Projekten gelingt es dem Automobil-Hersteller, leistungsgewandelte Beschäftigte langfristig im Unternehmen zu halten. Durch das Insourcing von Logistikleistungen für Fahrzeugtransporte und der Montage von Fahrzeugtüren wurden insgesamt 43 neue Arbeitsplätze für Beschäftigte mit schweren erworbenen Einschränkungen geschaffen. Im Pilotprojekt KOBOT entwickelt Ford zudem gemeinsam mit der RWTH Aachen und dem Landschaftsverband Rheinland (LVR) robotische Hilfssysteme für Mitarbeitende mit Schwerbehinderungen. Darüber hinaus bildet das Unternehmen "Mental Health"-Ersthelfende aus, die als Erstkontakt bei psychischen Erkrankungen beraten. Verankert sind die Maßnahmen in einer Inklusionsvereinbarung – ein ganzheitlicher Ansatz, der die Jury überzeugt hat.
Goldbrötchen Bäckerei Ralf Jahnsmüller
Bei der vogtländischen Goldbrötchen Bäckerei, Gewinner in der Kategorie "Kleines Unternehmen", gelingt Inklusion schon seit 15 Jahren: Beschäftigte mit unterschiedlichsten Behinderungen arbeiten überall mit – von der Herstellung der Backwaren bis zum Verkauf. Möglich machen das barrierefreie Räumlichkeiten und persönliche Förderpläne, die die individuellen Fähigkeiten und Bedürfnisse jedes Teammitglieds mit Behinderung berücksichtigen. Dafür arbeitet die Bäckerei eng mitLeistungsträgern zusammen. Für die Schaubäckerei des Unternehmens wurde außerdem die neue Abteilung "Brennholzproduktion und Landschaftspflege" geschaffen, um den Beschäftigten mit Behinderungen ein weiteres Einsatzgebiet und damit eine schnelle Beschwerdelinderung zu ermöglichen. Um dabei bürokratische Hürden zu verhindern, wurde die Bäckerei 2020 zum Inklusionsbetrieb. Inhaber Gerd Jahnsmüller sichert sich damit Fachkräfte.
Dokuservice Knoll
In der Kategorie "Nicht beschäftigungspflichtiges Unternehmen" gewann Dokuservice Knoll. Über eine enge Kooperation mit dem Berufsförderungswerk Stralsund (BFW) sichert sich der Druck- und Versand-Dienstleister gut qualifizierte Beschäftigte mit Behinderungen, die mit einer geringen Fehlerquote und hoher Motivation überzeugen. Dazu absolvieren die BFW-Rehabilitanden zunächst ein Praktikum im Betrieb. Heute haben mehr als die Hälfte der Fachkräfte eine Schwerbehinderung – auch auf leitender Ebene. Auch bei der strategischen Weiterentwicklung wird Inklusion mitgedacht, beispielsweise mit neuen inklusiven Arbeitsplätzen im Bereich der Dokumenten-Digitalisierung.
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